Röntgendetektor
von lateinisch: detectare - aufdecken
Definition
Röntgendetektoren sind technische Bauteile in der Röntgen- und CT-Diagnostik. Sie dienen als Bestandteil von Röntgensystemen und Computertomographen zur Erfassung von Röntgenstrahlen und Erstellung von Röntgenbildern bzw. CT-Datensätzen.
Hintergrund
Die von der Röntgenröhre erzeugten Röntgenstrahlen durchdringen den Körper und werden, abhängig vom Gewebe, unterschiedlich absorbiert und somit abgeschwächt. Die überbleibende Strahlung nimmt der Röntgendetektor auf und erstellt unter Zuhilfenahme eines Computers oder eines Röntgenfilms ein Bild.
Formen
Digitale Detektoren
Bei digitalen Geräten induzieren die Röntgenstrahlen im Detektor ein elektrisches Signal. Die Intensität des Signals hängt mit dem später sichtbaren Grauwert zusammen. Eine hohe Strahlenintensität bei geringer Absorption durch das Gewebe erscheint auf dem digitalen Bild dunkel.
Es wird zwischen direkten und indirekten Digitaldetektoren unterschieden:
- Direkte Digitaldetektoren erzeugen durch Auftreffen der Röntgenstrahlung auf den Detektor sofort ein elektrisches Signal
- Bei indirekten Digitaldetektoren wird die Röntgenstrahlung zuerst in Licht umgewandelt. Dieses Licht erzeugt in einem weiteren Schritt das elektrische Signal.
Als Detektoren kommen in Frage:
- Gasgefüllte Detektoren, die aus einer mit Inertgas gefüllten Kammer zwischen zwei Elektroden (z.B. einem Geiger-Müller-Rohr) bestehen. Wenn ein Röntgenstrahl auf die Kammer trifft, wird das Gas ionisiert und die resultierenden geladenen Teilchen werden von den Elektroden gesammelt. Das elektrische Signal wird aufgezeichnet und digitalisiert. Gasgefüllte Detektoren werden hauptsächlich zur Messung der Strahlendosis verwendet und spielen für die diagnostische Bildgebung keine Rolle
- Festkörper-Szintillatoren, die nach der Wechselwirkung mit ionisierender Strahlung sichtbares oder ultraviolettes Licht emittieren. Wenn ein Röntgenphoton auf den Szintillator trifft, kommt es zum photoelektrischen Effekt. Das resultierende Photoelektron gibt seine Energie an die umgebenden Elektronen ab. Die angeregten Elektronen kehren schließlich auf ihr jeweiliges Grundenergieniveau zurück und emittieren charakteristische Strahlung in Form von sichtbarem oder ultraviolettem Licht. Diese sekundären Lichtphotonen werden von einer Fotodiode gesammelt, die dann ein elektrisches Signal erzeugt, dessen Größe proportional zur Gesamtenergie der Lichtphotonen ist. Verwendet werden meist Cadmiumwolframat und Gadoliniumoxysulfid.
- Halbleiter wie Cadmiumzinktellurid (CZT), Cadmiumtellurid (CdTe) und Silikon befinden sich in Erprobung für den Einsatz in Photon-Counting-CTs.
Film-Foliensysteme
Film-Foliensysteme sind die analoge Methode, Röntgenstrahlen in ein Röntgenbild umzuwandeln. Das Aufnahmemedium ist hierbei ein Röntgenfilm. Der Röntgenfilm besteht aus einer Emulsionsschicht aus Gelatine und Silberbromidkristallen. Sie ist oben oder beidseitig mit einer Leuchtstoffschicht überzogen, welche die Absorption der Strahlung durch die Emulsionsschicht verbessert.
Die Röntgenstrahlen treffen auf die Kristalle und führen zur Freisetzung eines Bindungselektrons der Bromionen. Das Elektron lagert sich am sogenannten Reifekeim an und führt zur Anziehung mehrerer Silberionen. Hierbei entsteht zunächst ein noch nicht sichtbarer Entwicklungskeim. Im anschließenden Entwicklungs- und Fixierbad werden weitere Silberatome an den Entwicklungskeim angelagert und reaktionslose Silberbromidkristalle abgewaschen. Die Ansammlungen von Silber sind als schwarzer Niederschlag auf dem Röntgenbild sichtbar.
Ein Leuchtkasten hilft bei der Betrachtung der Röntgenbilder.
Quellen
- Technische Hochschule Mittelhessen: Röntgendetektoren, abgerufen am 1.12.2022
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