Schultergelenk nach Grashey
Synonyme: Grashey-Aufnahme, Schultergelenk transglenoidal, True-ap-Aufnahme
Englisch: shoulder AP glenoid view, true AP, Grashey view
Definition
Das Schultergelenk nach Grashey ist eine Röntgenaufnahme des Schultergelenks in a.p.-Projektion. Es handelt sich um die Standardaufnahme.
Indikationen
Die Grashey-Aufnahme dient der überlagerungsfreien Beurteilung der Cavitas glenoidalis, der Gelenkfläche des Humerus sowie des Gelenkspaltes. Dabei können u.a. kleine Frakturen (z.B. Bankart-Läsion nach Schulterluxation) aber auch arthrotische und postoperative Veränderungen dargestellt werden.
Durchführung
Der Patient steht oder sitzt mit dem Rücken zum Stativ. Die Röntgenkassette liegt dem Schulterblatt flach an, das betroffene Schultergelenk befindet sich in der Mitte des Bildempfängers. Der Patient wird um 30 bis 45° in Richtung der betroffenen Seite gedreht. Alternativ kann auch der Zentralstrahl 30° zur Sagittalebene nach medial gekippt werden. Der Arm der aufzunehmenden Seite wird leicht abgespreizt und innenrotiert, sodass sich die Hand in Supinationsstellung befindet. Der Kopf wird zur Gegenseite gedreht.
Technische Faktoren
- anteroposteriore Projektion
- Zentrierpunkt: 2,5 cm unterhalb des Processus coracoideus (Zentralstrahl 10 bis 15° nach kaudal geneigt) oder 2 cm unterhalb des lateralen Schlüsselbeins in Höhe des Schultergelenks
- Kollimation: superior und lateral bis zu den Hauträndern, inferior sollte ein Drittel des proximalen Humerus erfasst werden, medial ein Drittel des medialen Schlüsselbeins.
- Ausrichtung: Hochformat
- Detektorgröße: 18 cm x 24 cm
- Belichtung: 60 bis 70 kVp, 10 bis 18 mAs
- SID: 100 cm
- Streustrahlenraster: ja (dies kann von Abteilung zu Abteilung variieren)
Qualitätsfaktoren
Das Schultergelenk sollte frei einsehbar sein. Das Tuberculum majus ist gut erkennbar. Die Beurteilung der vertikalen Zentrierung ist anhand des Maloney-Bogens möglich. Die vorderen und hinteren Anteile des Glenoids projizieren sich aufeinander. Der Processus coracoideus erscheint verkürzt, das Corpus scapulae nicht.
Befund
Beim Schultergelenk nach Grashey stellt sich die Cavitas glenoidalis strichförmig dar. Die normale Gelenkspaltweite beträgt 4 bis 6 mm. Die Weite des Subakromialraums liegt normalerweise bei 1 bis 1,5 cm, wobei eine exakte Messung nur in der Outlet-View-Aufnahme möglich ist.
siehe auch: Röntgenuntersuchung der Schulter
um diese Funktion zu nutzen.