Schulter seitlich
Synonyme: Y-View, Y-Aufnahme, transskapuläre Aufnahme, Skapulatangentialaufnahme, Schulter pa seitlich, Scapula lateral
Englisch: lateral shoulder, lateral scapula shoulder, Y view, true lateral view
Definition
Als Schulter seitlich wird die Röntgenaufnahme der Schulter im seitlichen Strahlengang bezeichnet.
Indikationen
Die Y-Aufnahme wird eingesetzt beim Verdacht auf eine Schulterluxation oder Skapulafraktur sowie bei degenerativen Veränderungen. Auch der Processus coracoideus und das Akromion können beurteilt werden.
Durchführung
Der Patient steht oder sitzt mit der darzustellenden Schulter seitlich am Stativ. Der Arm wird im Ellenbogen um 90° gebeugt und die Hand auf den Bauch des Patienten gelegt. Der Daumen zeigt dabei nach oben. Der Oberkörper wird etwa 30° nach vorn zum Stativ gedreht, so dass die Scapula etwa senkrecht zur Filmebene steht. Der Kopf wird zur Gegenseite gedreht.
Technische Faktoren
- posteroanteriore laterale Projektion
- Zentrierungspunkt: in Höhe des Schultergelenks auf der Rückseite des Patienten (5 cm unter dem oberen Schulterrand), zentral zum medialen Skapularand
- Kollimation: lateral und superior bis zum Hautrand, medial gesamte mediale Skapula, inferior bis zum inferioren Winkel der Skapula.
- Ausrichtung: Hochformat
- Detektorgröße: 24 x 30 cm
- Belichtung. 60 bis 70 kVp, 10 bis 20 mAs
- SID: 100 cm
- Streustrahlenraster: ja
Qualitätsfaktoren
Bei der Y-Aufnahme stellt sich die Scapula Y-förmig ohne Rippenüberlagerung dar. Daher wird diese Aufnahme auch als Y-View bezeichnet. Die Gelenkpfanne befindet sich im Schnittpunkt der 3 Schenkel des "Y". Der Humeruskopf projiziert sich auf das Glenoid. Die Weite des Subakromialraums beträgt normalerweise 1 bis 1,5 cm, wobei eine exakte Messung nur in der Outlet-View-Aufnahme möglich ist.
Fehlerquellen
Bei der Überrotation ist die nicht betroffene Seite des Patienten zu weit vom Bildempfänger entfernt. Entsprechend wird der seitliche Rand des Schulterblatts zusammen mit dem Oberarmkopf auf den Brustkorb projiziert. Um dies auszugleichen, dreht man die nicht betroffene Seite leicht in Richtung des Bildempfängers.
Bei der Unterrrotation sitzt die nicht betroffene Seite des Patienten hingegen zu nahe am Bildempfänger, liegt also "flach" auf dem Detektor auf. Sowohl der seitliche Rand als auch der Oberarmkopf sitzen zu weit seitlich im Bild. Um dies zu beheben, dreht man die nicht betroffene Seite vom Detektor weg, um die Schräglage zu erhöhen.
siehe auch: Röntgenuntersuchung der Schulter
um diese Funktion zu nutzen.