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Refluxnephropathie

Abkürzung: RNP

1. Definition

Bei der Refluxnephropathie handelt es sich um eine Form der Pyelonephritis, die aufgrund des Rückflusses (Reflux) von Urin in die oberen Harnwege entsteht.

ICD10-Code: N13.9

Das klinische Korrelat bzw. die Ursache einer Refluxnephropathie ist der vesikoureterale Reflux (VUR).

2. Pathogenese

Ursache der Refluxnephropathie ist meist ein angeborener Defekt des Ureterostiumverschlusses, z.B. aufgrund einer Verkürzung der Ureter in den intramuralen Abschnitten. Durch den Druck während der Miktion wird dann Harn über die Uretern bis hinauf in die Nierenbecken gepresst. Mit diesem Rückstrom können auch Keime in die Niere verschleppt werden, die dann eine Pyelonephritis verursachen.

Durch den ständig erhöhten Druck im Nierenbecken kommt es auch zu einer Erweiterung der Harnwege und der Sammelrohre in der Niere. Dies begünstigt eine Infektion durch Bakterien.

3. Symptome

Die reine Refluxnephropathie ist zunächst symptomlos, erst durch eine Infektion (Pyelonephritis) kommt es zu den Beschwerden:

Da die Pyelonephritis meist auf der Basis eines unteren Harnwegsinfektes entsteht, können weiterhin Pollakisurie, Hämaturie und Dysurie vorhanden sein.

4. Diagnostik

Der Nachweis einer vesikoureteralen Refluxes erfolgt mit Hilfe der Miktionscysturethrographie (MCU). Die Parenchymschädigung der Nieren kann sonografisch oder radiologisch (CT, MRT) dargestellt werden. Die Labordiagnostik umfasst unter anderem:

Die Diagnose einer floriden Pyelonephritis wird erst durch eine Punktion des Nierenbeckens und den Nachweis von dort vorhandenen Bakterien bestätigt. Da die Punktion mit Komplikationen behaftet ist, wird sie meist nur im Zusammenhang mit einer perkutanen Nephrostomie durchgeführt.

5. Therapie

Kausal wird die Refluxnephropathie durch eine operative Revision mit Beseitigung der Refluxursache behandelt.

Symptomatisch erfolgt nach der Anfertigung eines Antibiogramms die Gabe von Antibiotika, ggf. können auch Antimykotika notwendig sein, falls es sich um eine Pilzinfektion handelt. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Bettruhe helfen die Symptome zu lindern.

Fachgebiete: Urologie

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Sebastian Bickelhaupt
Student/in der Humanmedizin
Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin
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04.04.2008, 00:04
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