Ureterostium
Synonyme: Ostium ureteris, Uretermündung
Definition
Die Ureterostien sind die Einmündungen der Harnleiter (Ureter) in die Harnblase. Zusammen mit dem Beginn der Harnröhre (Ostium urethrae internum) markieren sie das so genannnte Trigonum vesicae.
Physiologie
Die Ureterostien sind normalerweise verschlossen, wenn die Harnblase unter Spannung steht, da der letzte Abschnitt der Ureteren intramural in der Harnblasenwand verläuft. Dadurch wird ein Ventilmechanismus gebildet, der den Rückfluss von Urin in den oberen Harntrakt verhindert.
Pathophysiologie
Bei ektop mündenden Harnleitern fehlt der Anti-Reflux-Mechanismus des Ureterostiums. Dies ist beispielsweise bei Doppelnierenanlage mit vollständig doppelt angelegtem Harnleiter (Ureter duplex) immer der Fall, da nur ein Harnleiter an der anatomisch richtigen Stelle münden kann.
Ein mangelhafter Verschluss der Ureterostien führt zu einem vesikoureteralen Reflux, der die Grundlage einer Infektion der oberen Harnwege sein kann.
Die Ureterostien können bei bestimmten Fehlbildungen falsch positioniert sein, z.B. zu weit lateral beim Prune-Belly-Syndrom.
Das Ureterostium ist die unterste der drei Ureterengen. An diesen ist der Durchtritt von Harnleitersteinen erschwert.
Therapie
Bei insuffizienten Ureterostien kann eine operative Ureterreimplantation durchgeführt werden. Dabei wird der intramurale Verlauf des Ureters nachgebildet.