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Rückenmarksinfarkt (Katze)

Synonym: Apoplexia spinalis
Englisch: spinal cord infarction

1. Definition

Unter dem Rückenmarksinfarkt der Katze versteht man eine ischämische Schädigung des Rückenmarks (Medulla spinalis).

2. Vorkommen

Rückenmarksinfarkte kommen bei der Katze deutlich seltener vor als bei Hunden. Die Erkrankung tritt gehäuft bei älteren Tieren (ca. 10 Jahre) auf.

3. Ätiologie

Ein Rückenmarksinfarkt entsteht infolge einer Obstruktion eines spinalen Gefäßes. Als Auslöser kommen neben fibrokartilaginärem Material aus einer degenerierten Bandscheibe auch Thromben (z.B. Bakterien, Parasiten, Fettgewebe oder Tumorzellen) in Frage.

Verschiedene Grunderkrankungen (z.B. Kardiomyopathien, Hypertension, chronische Niereninsuffizienz) prädisponieren für einen Rückenmarksinfarkt.

4. Pathogenese

Unabhängig vom Auslöser kommt es zur plötzlich eintretenden Obstruktion eines arteriellen Blutgefäßes, welches das Rückenmark versorgt. In weiterer Folge entwickelt sich eine lokale Ischämie, die zu einer Myelopathie führt und Nekrosen hervorruft. Die betroffene Rückenmarksregion wird geschädigt, sodass es - abhängig von der Lokalisation und dem Schweregrad - zu unterschiedlich stark ausgeprägten Symptomen kommt.

5. Klinik

Charakteristische Symptome sind eine akute oder perakute, nicht-progressive und indolente Lähmung mit asymmetrischen Ausfallserscheinungen. Der Schweregrad der Lähmung kann dabei stark variieren (von leichtem Humpeln bis hin zu einer Parese bzw. Paralyse).

6. Differenzialdiagnosen

7. Diagnose

Die Diagnose kann nur mittels Magnetresonanztomographie (MRT) gesichert werden.

8. Therapie

Im perakuten sowie akuten Stadium kann eine medikamentöse Therapie mit Mannitol und Methylprednisolon gegen die sekundäre Ödembildung versucht werden. Parallel dazu ist eine intensive Physiotherapie durchzuführen, um die Regeneration des Rückenmarks zu unterstützen.

Prädisponierende Grunderkrankungen sind gezielt zu therapieren. Zusätzlich muss für eine regelmäßige Blasenentleerung (z.B. mittels Harnblasenkatheter oder manuelle Entleerung) gesorgt werden.

9. Prognose

Die Prognose hängt stark vom Schweregrad der klinischen Symptome und der Lokalisation der Läsion ab. Bei günstigem Krankheitsverlauf kann bereits eine Besserung innerhalb der ersten 2 bis 6 Wochen festgestellt werden.

10. Literatur

  • Lutz H, Kohn B, Forterre F (Hrsg.). 2019. Krankheiten der Katze. 6., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG. ISBN: 978-3-13-241649-9

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