Rückenmarksinfarkt (Katze)
Synonym: Apoplexia spinalis
Englisch: spinal cord infarction
Definition
Unter dem Rückenmarksinfarkt der Katze versteht man eine ischämische Schädigung des Rückenmarks (Medulla spinalis).
Vorkommen
Rückenmarksinfarkte kommen bei der Katze deutlich seltener vor als bei Hunden. Die Erkrankung tritt gehäuft bei älteren Tieren (ca. 10 Jahre) auf.
Ätiologie
Ein Rückenmarksinfarkt entsteht infolge einer Obstruktion eines spinalen Gefäßes. Als Auslöser kommen neben fibrokartilaginärem Material aus einer degenerierten Bandscheibe auch Thromben (z.B. Bakterien, Parasiten, Fettgewebe oder Tumorzellen) in Frage.
Verschiedene Grunderkrankungen (z.B. Kardiomyopathien, Hypertension, chronische Niereninsuffizienz) prädisponieren für einen Rückenmarksinfarkt.
Pathogenese
Unabhängig vom Auslöser kommt es zur plötzlich eintretenden Obstruktion eines arteriellen Blutgefäßes, welches das Rückenmark versorgt. In weiterer Folge entwickelt sich eine lokale Ischämie, die zu einer Myelopathie führt und Nekrosen hervorruft. Die betroffene Rückenmarksregion wird geschädigt, sodass es - abhängig von der Lokalisation und dem Schweregrad - zu unterschiedlich stark ausgeprägten Symptomen kommt.
Klinik
Differenzialdiagnosen
Mögliche Differenzialdiagnosen sind:
Diagnose
Die Diagnose kann nur mittels Magnetresonanztomographie (MRT) gesichert werden.
Therapie
Im perakuten sowie akuten Stadium kann eine medikamentöse Therapie mit Mannitol und Methylprednisolon gegen die sekundäre Ödembildung versucht werden. Parallel dazu ist eine intensive Physiotherapie durchzuführen, um die Regeneration des Rückenmarks zu unterstützen.
Prädisponierende Grunderkrankungen sind gezielt zu therapieren. Zusätzlich muss für eine regelmäßige Blasenentleerung (z.B. mittels Harnblasenkatheter oder manuelle Entleerung) gesorgt werden.
Prognose
Die Prognose hängt stark vom Schweregrad der klinischen Symptome und der Lokalisation der Läsion ab. Bei günstigem Krankheitsverlauf kann bereits eine Besserung innerhalb der ersten 2 bis 6 Wochen festgestellt werden.
Literatur
- Lutz H, Kohn B, Forterre F (Hrsg.). 2019. Krankheiten der Katze. 6., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG. ISBN: 978-3-13-241649-9
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