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Exophthalmus

(Weitergeleitet von Protrusio bulbi)

Synonyme: Protrusio bulbi, Proptosis
Englisch: exophthalmos, exophthalmia, proptosis

1. Definition

Man spricht von einem Exophthalmus, wenn der Bulbus des Auges aus der Augenhöhle (Orbita) hervortritt und gleichzeitig eine erweiterte Lidspalte vorliegt.

Beim Exophthalmus handelt es sich um ein Symptom, dessen Ursache weiter abgeklärt werden muss, nicht um ein eigenständiges Krankheitsbild.

Exophthalmus, KI-generiertes Bild

2. ICD10-Codes

  • H05.2: Exophthalmus
  • H06.2: Exophthalmus bei Funktionsstörung der Schilddrüse

3. Ätiologie

Ein Exophthalmus kann angeboren oder erworben sein. Ein angeborener Exophthalmus tritt im Rahmen verschiedener genetisch bedingter Fehlbildungssyndrome auf, z.B. beim Beckwith-Wiedemann-Syndrom, Jackson-Weiss-Syndrom ‎oder Baller-Gerold-Syndrom.‎

Mögliche Ursachen eines erworbenen Exophthalmus sind u.a.:

Die Geschwindigkeit, mit der sich ein Exophthalmus entwickelt, gibt Hinweise auf die Ursache. Ein plötzlicher, unilateraler Beginn spricht für eine Orbitablutung (z.B. nach einem chirurgischen Eingriff oder einer retrobulbären Injektion) oder eine Entzündung der Orbita (Orbitaphlegmone). Eine langsame Progression über Wochen bis Monate ist bei einseitigem Befall ein Hinweis auf einen Orbitatumor, bei bilateralem Auftreten ein Hinweis auf eine endokrine Orbitopathie.

4. Symptomatik

Ein Exophthalmus kann mit folgenden Symptomen einhergehen:

5. Diagnostik

Bei der Inspektion des Auges zeigen sich typischerweise eine Lidretraktion, ein verzögerter Lidschluss und ein starrer Blick. Weiterhin können ein Liderythem und eine konjunktivale Hyperämie auffallen.

Die weitere Abklärung erfolgt durch die Bildgebung (Sonographie, CT, MRT) und Laboruntersuchungen. Dabei stehen die Untersuchung der Schilddrüsenwerte (Thyroxin, Triiodthyronin, TRH, TSH, TRAK) und die Erhebung der Entzündungsparameter (CRP, Leukozyten u.a.) im Vordergrund.

Die Progression oder Regression des Befundes kann mit Hilfe eines Exophthalmometers objektiviert werden.

5.1. Schweregrad

Der Schweregrad eines Exophthalmus im Rahmen einer endokrinen Orbitopathie lässt sich nach dem NOSPECS-Schema in 6 Stufen einteilen:

  • Grad I: Rückzug des Oberlides (Dalrymple-Phänomen), Konvergenz-Schwäche (Möbius-Zeichen).
  • Grad II: Beteiligung des Bindegewebes: Lidschwellungen, Chemosis, Tränenträufeln, Photophobie
  • Grad III: Vorwölbung des Augapfels
  • Grad IV: unscharfe Bilder oder Doppelbilder (Blockierung Augenmuskeln)
  • Grad V: Augapfel (Lagophthalmus), Trübungen u. Ulzeration der Kornea
  • Grad VI: Sehausfälle bis Sehverlust - Beteiligung des Nervus opticus

Eine Weiterentwicklung ist die LEMO-Klassifikation.

Stichworte: Auge, Symptom

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