Plattenepithelkarzinom (Pferd)
Definition
Ätiopathogenese
Das Plattenepithelkarzinom ist beim Pferd der häufigste Tumor an den Augenlidern und am Genitale und der zweithäufigste Hauttumor. Der Tumor kommt am Präputium von Hengsten deutlich seltener vor als bei Wallachen.
Zusätzlich prädisponierend wirken alle Faktoren, welche die UV-Exposition erhöhen, wie z.B. spärliche Behaarung, ein Mangel an Hautpigmentierung oder Haltung in großer Höhe. Entsprechend sind wenig pigmentierte Rassen wie Appaloosas oder Pintos häufiger betroffen. Chronische Wunden werden als weiterer Risikofaktor in Betracht gezogen.
Symptome
Plattenepithelkarzinome der Haut stellen sich meist initial als schuppige Papeln dar. An mukokutanen Übergängen, wie z.B. Augenlider oder Präputium, zeigt sich anfangs meist ein chronisches und nicht heilendes Geschwür, das sich dann zu einer blumenkohlähnlichen Raumforderung entwickelt. Häufig nekrotisieren die Läsionen und weisen einen faulen Geruch auf. Sekundärinfektionen können sowohl das klinische als auch das zytologische Bild verändern.
Diagnostik
Die Diagnose erfolgt histopathologisch, wobei in-situ-Plattenepithelkarzinome durch Hyperplasie, Atypie und Dysplasie der Keratinozyten gekennzeichnet sind.
Therapie
Die Therapie ist abhängig von der Größe und Lokalisation des Plattenepithelkarzinoms. Eine großflächige chirurgische Exzision sollte angestrebt werden. Alternativ kann eine Entfernung mittels Kryochirurgie oder CO2-Laser durchgeführt werden.
Bei größeren Tumoren nach chirurgischer Exzision kann eine viermalige intratumorale Injektion von Cisplatin im Abstand von zwei Wochen erwogen werden. Als Nebenwirkung treten häufig lokale Reaktionen auf.
Bei Plattenepithelkarzinomen am Präputium kann auch mehrmalig Fluorouracil als 5%ige Salbe im Abstand von zwei Wochen aufgetragen werden. Es muss gewährleistet werden, dass die Tiere das Medikament nicht oral aufnehmen. Nebenwirkungen in Form von lokalen Reaktionen mit Juckreiz oder Schmerzen können vorkommen.
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit stellt die Radiotherapie dar, die jedoch derzeit (2020) nur an wenigen Standorten verfügbar ist.
Prognose
Die Prognose ist vorsichtig bis schlecht, abhängig von der Größe und Lokalisation des Tumors.
Literatur
- Brehm W, Gehlen H, Ohnesorge B et al., Hrsg. Handbuch Pferdepraxis. 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2016.
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