Palytoxin ist ein im Stoffwechsel von Dinoflagellaten aus Plankton entstehendes Toxin und mitverantwortlich für die Ciguatera-Fischvergiftung.
Palytoxin ist ein Polyketid und besteht aus einer 115 Kettenglieder langen, ununterbrochenen Kohlenstoffkette. Es liegt ein hoher Anteil an Hydroxylgruppen vor. Die Summenformel lautet C129H223N3O54, die Molekülmasse beträgt 2680,1 g/mol. Palytoxin (Reinstoff) liegt als amorpher, wasserlöslicher Feststoff vor.[1] Die Substanz ist hitzestabil und wird durch Kochen nicht zerstört.
Ostreocin, ein Toxin des Dinoflagellaten Ostreopsis siamensis, ist ein Derivat von Palytoxin.
Palytoxin ist mit einer LD50 von 150 ng/kgKG (Maus, i.v.) eine der giftigsten organischen Naturstoffe, die weder aus Aminosäuren noch polymer aufgebaut sind. Weiterhin erwies sich Palytoxin im Tierversuch (Mausmodell) als Tumorpromotor.
Das Toxin greift in die aktiven, zellulären Transportsysteme für Ionen, die ATPasen, ein. Palytoxin hebt die Konfiguration von Richtungsspezifität der Pumpwirkung der Natrium-Kalium-ATPase auf. Dadurch verändern sich die Konzentrationsgradienten der Zellen und es kommt zur Depolarisation der Zellmembran. Palytoxin wirkt stark zytolytisch.
Erstmals wurde Palytoxin aus der Krustenanemone Palythoa toxica isoliert. Daneben ist das Toxin bei weiteren Gattungen der Krustenanemonen nachweisbar. Möglicherweise erfolgt die Biosynthese des Toxins durch Dinoflagellaten der Gattung Ostreopsis, welche in einer Symbiose mit Krustenanemonen leben.
Es ist davon auszugehen, dass zahlreiche Fressfeinde durch Abweiden der Krustenanemonen oder Aufnahme von Ostreopsis-haltigem Plankton Palytoxin akkumulieren. Palytoxin ist bei weiteren Tieren in nennenswerten Konzentrationen nachweisbar, darunter:
In der Regel ist Palytoxin nicht bei allen Individuen dieser Arten in gleichem Maße nachweisbar. Beim Menschen wurden schwerwiegende bis letale Vergiftungen durch den Verzehr verschiedener Meerestiere bekannt.
Zum Nachweis von Palytoxin kann auf folgende Methoden zurückgegriffen werden:
Tags: Ciguatera, Fischvergiftung
Fachgebiete: Toxikologie
Diese Seite wurde zuletzt am 8. November 2019 um 08:07 Uhr bearbeitet.
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