Myoglobinurie
Englisch: myoglobinuria
Definition
Eine Myoglobinurie bezeichnet die vermehrte Ausscheidung von Myoglobin im Harn nach dessen Übertritt ins Blut (Myoglobinämie).
Ätiologie
Physiologisch kann eine Myoglobinurie nach starker muskulärer Belastung auftreten. Pathologische Ursachen sind:
Myopathien und Stoffwechseldefekte
- Glykogenosen
- CPT2-Mangel
- Polymyositis
- Dermatomyositis
- Central-Core-Myopathie
- Myoadenylatdeaminasemangel
- Maligne Hyperthermie
Trauma und Durchblutungsstörungen
- Crush-Syndrom
- Myokardinfarkt
- Kompartmentsyndrom
- Akute Extremitätenischämie
- Verbrennung
- Unterkühlung
Überlastung
Toxine und Medikamente
- Alkohol
- Heroin
- Amphetamin
- Amphotericin B
- Succinylcholin
- Neuroleptika
- Schlangen- und Insektengift
Infektionen
- Viren
- Typhus
- Sepsis
- Legionärskrankheit
Klinik
Der Urin zeigt eine rötlich-braune bis schwarze Färbung. Aufgrund drohender Gefahren wie Hyperkaliämie, DIC und akutem Nierenversagen sollte eine akute Myoglobinurie engmaschig beobachtet und behandelt werden. Es empfiehlt sich eine Steigerung der Diurese sowie eine Volumensubstitution und Harnalkalisierung. Bei akuter Nierenschädigung kann eine Dialyse erforderlich werden.
Literatur
- https://www.thieme-connect.de/products/ebooks/lookinside/10.1055/b-0034-44873# abgerufen am 20.07.2025
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Fachgebiete:
Innere Medizin, Physiologie
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