Otorrhö

Unter einer Otorrhö versteht man den Austritt von Körperflüssigkeiten bzw. Sekreten aus dem äußeren Gehörgang.

Fließt Liquor aus dem Gehörgang, spricht man von einer Otoliquorrhö.

Als Ursachen einer Otorrhö kommen u.a. in Frage:

• Entzündungen und Infektionen
  • Otitis externa
  • Otitis externa maligna
  • Otitis media acuta
  • Otitis media chronica
  • Cholesteatom
  • Zoster oticus
  • Ohrmykose
  • Myringitis
  • Petrositis
• Traumen
  • Gehörgangsverletzung
  • Trommelfellperforation
  • Felsenbeinfraktur
• Tumoren
  • Gehörgangstumor
  • Tumoren des Mittelohrs
  • Parotistumor
• Sonstige
  • Gehörgangsfremdkörper
  • Cerumen obturans
  • Liquorfistel
  • Morbus Wegener
  • Parotisfistel

Die Otorrhö kann nach verschiedenen Kriterien eingeteilt werden:

3.1. ...nach Verlauf

• akut
• chronisch
• rezidivierend

3.2. ...nach Sekret

• serös
• putrid (Otopyorrhö)
• hämorrhagisch
• mukös
• gallertartig
• bröckelig

3.3. ...nach Geruch

• fötid
• nicht-fötid

Als Begleitsymptome einer Otorrhö können je nach Ursache Schmerzen, Pruritus, Schwerhörigkeit und Schwindel auftreten.

Zunächst sollte die Inspektion des Außenohres und der retroaurikulären Region erfolgen. Klinische Anzeichen wie eine Schwellung, Rötung oder Hautläsionen sowie die Beurteilung des Sekretes können bereits wegweisend sein. Zur weiteren Untersuchung gehört die Palpation (Tragusdruckschmerz?) und die Otoskopie mit der Beurteilung des Gehörganges und des Trommelfells.

Eine mikrobiologische Diagnostik sollte bei Verdacht auf eine infektiöse Ursache angeschlossen werden. Um traumatische Ursachen oder Raumforderungen nachzuweisen, wird die Diagnostik ggf. durch bildgebende Verfahren komplettiert (CT, MRT).

Eine Säuberung des Gehörgangs kann schon im Rahmen der Untersuchung (nach erfolgtem Abstrich) erfolgen. Die weitere Therapie richtet sich nach der Ursache.