Otitis externa maligna
Synonyme: Otitis externa necroticans, Osteomyelitis des Schläfenbeins
Englisch: malignant otitis externa(MOE)
Definition
Unter einer Otitis externa maligna versteht man eine nekrotisierende Entzündung des äußeren Gehörgangs, die auf den Knochen und Hirnnerven übergreift.
Ätiopathogenese
Die maligne Otitis externa entwickelt sich aus einer Infektion des Gehörgangs, wobei der häufigste Erreger Pseudomonas aeruginosa ist, und tritt bei Patienten mit abgeschwächter lokaler oder systemischer Immunabwehr auf (z.B. bei Patienten mit Diabetes mellitus).
Klinik
Die Otitis externa necroticans imponiert durch eine fötide Sekretion aus dem äußeren Gehörgang. Im Gehörgang finden sich Granulationen; die betroffenen Patienten klagen über starke Schmerzen.
Hinzu kommt häufig eine Facialisparese, im weiteren Verlauf werden auch Ausfälle anderer basaler Hirnnerven beobachtet.
Der Allgemeinzustand der betroffenen Patienten ist stark reduziert.
Diagnostik
Im Serum lassen sich eine erhöhte BSG und ein erhöhtes CRP nachweisen. Um ein Karzinom auszuschließen, sollte eine Probeexzision erfolgen. Zusätzlich werden eine Computertomographie, eine Magnetresonanztomographie sowie ein Knochenszintigramm durchgeführt.
Therapie
Grundlage ist zunächst die vorsichtige, tägliche Gehörgangsreinigung sowie die lokale Applikation von Antibiotika. Die lokale Antibiose wird durch eine systemische Antibiotikatherapie nach Antibiogramm ergänzt. Dabei ist auf eine ausreichend lange Therapiedauer zu achten. Es wird eine Therapiedauer von mindestens 6 Wochen bis zu 6 Monaten empfohlen. Bei fortgeschrittenen Fällen wird teilweise eine Therapiedauer von einem Jahr angestrebt.
Knochensequester werden operativ abgetragen und Abszesse eröffnet.
Der Therapieerfolg sollte durch eine wiederholte Bestimmung von BSG und CRP sowie durch szintigraphische Untersuchungen kontrolliert werden.
Wenn die Krankheit nicht abklingt, kann unterstützend eine hyperbare Sauerstofftherapie erfolgen. In ausgeprägten Fällen ist ggf. die Resektion des gesamten befallenen Knochenbereiches notwendig.
um diese Funktion zu nutzen.