Parotistumor
Synonym: Ohrspeicheldrüsentumor
Englisch: parotid gland tumor
Definition
Als Parotistumor bezeichnet man eine Gewebeneubildung (Tumor), egal ob benigne, borderline- oder maligne) innerhalb oder in unmittelbarer Beziehung zur Glandula parotis (Ohrspeicheldrüse).
ICD10-Code: C07
Einteilung
Man unterscheidet:
Gutartige Tumoren
- Pleomorphes Adenom: Häufigster Parotistumor; rundlich Form, feste Konsistenz, langsames Wachstum
- Monomorphes Adenom: Nicht-pleomorphes Adenom, ca. 15 % der Speicheldrüsentumoren
- Warthin-Tumor (=Zystadenolymphom): häufiger bei Männern als bei Frauen, 60% der monomorphen Adenome; gute Prognose (geringe Rezidivneigung, geringes Risiko maligner Entartung)
- Hämangiom: Seltener Tumor, besonders bei Kindern und Jugendlichen; besonders reich an Gefäßen
- Onkozytom: Seltener, sehr langsam wachsender Tumor; betrifft Patienten jenseits des 5. Lebensjahrzehnts
Bösartige Tumoren
- Azinuszellkarzinom: Wachstum langsam, glatte Begrenzung, Fazialisparese und Schmerzen sind selten; infiltrativ, Eindringen in Gefäße; hohe Rezidivneigung (ca. 50%), Metastasen
- Mukoepidermoidkarzinom: Bimorph (drüsenartig schleimproduzierend und solide epidermal), schlecht abgegrenzt, zystisch; Prognose bei hochdifferenzierter Form günstig (selten Metastasierung), bei gering differenzierter Form weniger günstig (in ca. 50% Lymphknotenmetastasen)
- Adenoid-zystisches Karzinom: Sehr langsames Wachstum, bevorzugt entlang nervaler Strukturen, häufig aber früh infiltrierend (zunächst Perineuralscheiden); oft hämatogene Fernmetastasen
- Adenokarzinom: Verschiedene Typen (z.B. schleimbildende Adenokarzinom, pleomorphes Adenokarzinom, etc.); unterschiedlich differenziert, unterschiedliche Prognose
- Plattenepithelkarzinom: Schnell wachsend, oft ulzerierend; schlechte Prognose (5-Jahres-Überlebensrate nur 20%)
- sonstige: Metastasen, Karzinom in pleomorphem Adenom, Epithelial-myoepitheliales Karzinom: heterogenes klinisches Bild
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