Azinuszellkarzinom
Allgemeines
Bei dem Azinuszellkarzinom handelt es sich um eine bösartige Neubildung von Zellen mit serös-azinärer Ausprägung. Der Malignitätsgrad dieses Tumors ist relativ gering. Er ist eine Art Speicheldrüsentumor und ist in dieser Gruppe der zweithäufigste Vertreter, nach dem mukoepidermoiden Karzinom. In über 80 % der Fälle findet sich ein Azinusskarzinom in der Ohrspeicheldrüse, der Glandula parotis.
Azinuszellen
Ein Azinus beschreibt ein beerenförmiges Endstück eines Drüsenganges. Die dicht aneinanderliegenden, großen Epithelzellen nennt man Azinuszellen. Diese Azini bzw. Azinuszellen kommen in folgenden Körperregionen vor:
- am Häufigsten an den Speicheldrüsen (Glandula parotis, Glandula sublingualis, Glandula submandibularis)
- Leber (Mündung des Ductus choledochus in den Dünndarm)
- Lunge
- Bauchspeicheldrüse (Ductus pancreaticus)
Histologie
- die Zellen des Azinuskarzinoms weisen eine relativ hohe Differenzierung auf
- makroskopisch häufig relativ klare Abkapselung zum umgebenden Gewebe
- multinodulär
- solide und zystische Schnittfläche
- histologisch liegt eine dominierende Differenzierung zu reifen, serösen Azinuszellen vor
- intrazytoplasmatische PAS-positive Granula und Amylase nachweisbar
Symptome
- abhängig von der Lokalisation
- Schmerzen
- Geschmacksveränderungen
- bei Befall der Ohrspeicheldrüse (Glandula parotis) kann es zu einer Fazialisparese kommen, das der Nervus facialis durch diese Speicheldrüse läuft
Diagnose
- Blutbild
- Palpation der verdächtigen Region
- Spiegeluntersuchung des Mundraums
- Entnahme einer Biopsie
- bildgebende Verfahren
Therapie
- Resektion des Tumors (bei Lokalisation in der Glandula parotis ist bei der Operation streng auf die Schonung des Nervus facialis zu achten
- evtl. Chemotherapie und Bestrahlung
Prognose
Die Prognose beim Azinusszellkarzinom ist günstig. Unter allen Speicheldrüsenkarzinomen ist die Chance auf Heilung hier am größten. Die 10-Jahres-Überlebensrate liegt bei über 80 %. Allerdings neigt dieser Tumor zum Rezidivieren. Metastasen sind selten, jedoch eher ungünstig für die Prognose.
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