Eine Nierenvenenthrombose ist eine Gerinnselbildung (Thrombose) in der Vena renalis.
Die Nierenvenenthrombose ensteht pathophysiologisch - wie andere Thrombosen - auf dem Boden einer Trias aus Schädigung des Gefäßendothels, herabgesetztem Blutfluss und erhöhter Gerinnbarkeit des Blutes (Hyperkoagulabilität). Zu den Ursachen zählen:
Bei vorangegangener Nierentransplantation ist das Risiko für eine Nierenvenenthrombose erhöht.
Eine Nierenvenenthrombose verläuft in den meisten Fällen eher diskret, es sind sogar asymptomatische Verläufe möglich. Mögliche Symptome sind
Dazu gesellen sich unspezifische Symptome wie Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Fieber. Das klinische Bild kann sich im Zeitverlauf ändern, da die Möglichkeit besteht, dass sich der Thrombus spontan auflöst. Die Diagnose einer Nierenvenenthrombose wird bei Patienten mit nephrotischem Syndrom häufig dadurch gestellt, dass sich die Nierenfunktion plötzlich verschlechtert oder ein Nierenversagen eintritt.
Die bedeutendste und potentiell lebensbedrohende Komplikation einer Nierenvenenthrombose ist die Lungenembolie.
Eine operative Entfernung des Thrombus ist möglich, wird aber heute aufgrund der möglichen Komplikationen nur selten durchgeführt. Die Behandlung erfolgt durch Antikoagulantien. In der Akutphase wird eine Vollheparinisierung eingeleitet, zur Langzeitbehandlung Marcumar eingesetzt. Die Therapie kann in Abhängigkeit von den Beschwerden lebenslang notwendig sein.
Tags: Niere, Nierenvene, Thrombose
Fachgebiete: Urologie
Diese Seite wurde zuletzt am 15. Juli 2015 um 14:40 Uhr bearbeitet.
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