Mycophenolat
Handelsnamen: Myfortic, CellCept
Synonyme: Mycophenolsäure, Mycophenolat-Mofetil, MMF, Mykophenolatmofetil, Mykophenolat-Mofetil
Definition
Mycophenolat ist eine als Arzneimittel verwendete Substanz, die das Immunsystem unterdrückt (Immunsuppressivum). Zu diesem Zweck wird es häufig als Kombinationspräparat mit Kortikosteroiden zur Prophylaxe einer Abstoßungsreaktion nach einer Organtransplantation verabreicht.
Chemie
Die chemische Summenformel von Mycophenolat lautet
- C23H31NO7
und es liegt bei Zimmertemperatur als weißes, kristallines Pulver vor. Der Schmelzpunkt liegt bei rund 94 °C und es ist in Wasser schlecht löslich.
Wirkmechanismus
Mycophenolsäure wirkt als Inhibitor der Inosinmonophosphat-Dehydrogenase (IMPDH) und hemmt dadurch die Synthese von Guanosin. B- und T-Lymphozyten sind in ihrem Wachstumsprozess jedoch auf Nukleotide, zu denen auch Guanosin zählt, angewiesen. Dadurch sinkt deren Gehalt stark ab und eine effektive Immunreaktion ist unmöglich.
Pharmakokinetik
Mycophenolat wird in Form von Mycophenolat-Mofetil als oral resorbierbares Prodrug verabreicht. Hierbei handelt es sich um den 2-Morpholinoethylester von Mycophenolat, der präsystemisch durch Esterasen zu Mycophenolsäure (MPA) metabolisiert wird.
Indikationen
Darüber hinaus wird Mycophenolat wie Azathioprin im Rahmen von Autoimmunerkrankungen wie Morbus Behçet, Pemphigus vulgaris oder Psoriasis eingesetzt, um die Glukokortikoiddosis zu reduzieren. Bei Lupusnephritis kann man es als weniger aggressive Alternative zu Cyclophosphamid geben.
Nebenwirkungen
Mycophenolat besitzt zahlreiche, zum Teil schwerwiegende und verhältnismäßig häufig vorkommende Nebenwirkungen. Typische Nebenwirkungen sind:
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- Schwangerschaft und Stillzeit
Mycophenolat hat eine teratogene Wirkung und kann Aborte sowie Fehlbildungen auslösen.
um diese Funktion zu nutzen.