Konsolidierung (Radiologie)
Synonym: Lungenkonsolidierung
Englisch: pulmonary consolidation, air space opacification
Definition
In der Radiologie versteht man unter Konsolidierung eine pathologische Flüssigkeits- oder Zellvermehrung im Lungengewebe, bei der die Luft aus den Alveolen verdrängt wird. Hierdurch wird die Röntgendichte des betroffenen Lungenparenchyms homogen auf das Niveau von Weichgewebe angehoben.[1]
Hintergrund
Konsolidierungen entstehen in der Regel durch einen Flüssigkeitsausstrom in die Lungenalveolen und die angrenzenden Atemwege, meist durch Exsudation oder Transsudation. Es kann sich jedoch auch um Zellen (Immunzellen, Erythrozyten) bzw. Zelldebris oder inhaliertes Wasser handeln. Die pathologischen Prozesse führen zu einer kompletten Verdrängung der Luft aus den Alveolarräumen. Das normalerweise transparente Lungengewebe wird durch die Substanzansammlung undurchlässig für Röntgenstrahlen. Gefäße und Bronchialwände werden maskiert. Offene Bronchien können innerhalb der Konsolidierung erkennbar sein (Aerobronchogramm).
Abgrenzung
- Milchglastrübung: Gefäße und Bronchialwände innerhalb der Verdichtung sind noch sichtbar
- Lungenrundherd: rundliche Form
Ursachen
Die häufigste Ursache für eine Konsolidierung ist eine Entzündung des Lungenparenchyms im Rahmen einer Pneumonie. Weitere Ursachen sind u.a.:
- Lungenödem
- Lungenblutung
- Alveolarproteinose
- Malignome (Lymphome, Adenokarzinome)
- Obstruktion eines Bronchus, entweder endobronchial (Tumoren, Fremdkörper) oder von außen (Lymphknoten, Zysten)
- Alveolarproteinose
Differenzialdiagnostik
Je nach Vorliegen von weiteren Bildmustern ergeben sich verschiedene Differenzialdiagnosen:[2]
Befunde | Differenzialdiagnosen |
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Keine weiteren Muster |
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Milchglastrübungen |
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Verkalkungen |
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Kavitäten |
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Rundherde |
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Hilfreich bei der Differenzialdiagnostik ist weiterhin die Akuität. Chronische Konsolidierungen sind hinweisend auf:
- chronische eosinophile Pneumonie
- organisierende Pneumonie
- Lymphom
- Adenokarzinom der Lunge