Katastrophales Antiphospholipid-Syndrom
Englisch: catastrophic antiphospholipid syndrome, CAPS
Definition
Das katastrophale Antiphospholipid-Syndrom, kurz kAPS, ist eine seltene, aber lebensbedrohliche Verlaufsform des Antiphospholipid-Syndroms (APS). Das kAPS ist gekennzeichnet durch das zeitnahe Auftreten von mehreren lebensbedrohlichen Thrombosen in mindestens 3 Organen und kann zu einem Multiorganversagen führen.
Hintergrund
Das Antiphospholipid-Syndrom ist eine durch zirkulierende Antiphospholipid-Antikörper verursachte Thrombophilie und zählt zu den Autoimmunerkrankungen. Als Auslöser kommen z.B. Lupus-Antikoagulans, Anticardiolipin-Antikörper oder Antikörper gegen beta-2-Glykoprotein I (β2GPI) infrage. Betroffene entwickeln Thrombosen oder sind wiederholt von Fehlgeburten betroffen.
Ätiologie
Mögliche Auslöser für das Auftreten eines kAPS bei APS sind u.a.:
- Infektionen
- Operation
- maligne Grunderkrankung
- Kontrazeptiva
- Schwangerschaft
- Trauma
- Schub bei systemischem Lupus erythematodes (SLE)
Klinik
Ein kAPS kann durch die unterschiedlichen Organmanifestationen sehr heterogene Symptome verursachen. Die auslösenden Thrombosen treten gleichzeitig oder innerhalb weniger Tage (maximal 1 Woche) auf.
Mögliche Manifestationen sind:
Diagnostik
Folgende Faktoren sprechen bei passender Symptomatik für das Vorliegen eines kAPS:
- Nachweis von Antiphospholipid-Antikörpern
- Mindestens drei Organe oder Gewebetypen sind betroffen
- gleichzeitiges Auftreten, maximal innerhalb einer Woche
- Verschluss kleiner Gefäße bioptisch in mindestens einem Organ nachgewiesen
Wenn alle 4 Diagnosekriterien erfüllt sind, gilt die Diagnose als gesichert.
Differentialdiagnose
Therapie
Die Behandlung basiert auf drei Säulen:
- Immunsuppression mit hochdosierten Kortikosteroiden, Rituximab oder Eculizumab
- Antikoagulation, meist mit Heparin
- Antikörperelimination (IVIG, Plasmapherese)
Prognose
Das kAPS ist akut lebensbedrohlich. Selbst bei frühzeitiger und aggressiver Behandlung bleibt die Sterblichkeitsrate mit 30 bis 50 % relativ hoch, insbesondere wenn Organschäden bereits weit fortgeschritten sind.
Quellen
- orpha.net – Katastrophales Antipholshoplipidsyndrom, abgerufen am 18.11.2024
- msdmanual – Antiphospholipid-Syndrom, abgerufen am 18.11.2024
- rarenet.eu – katastrophales Anti-Phospholipid-Syndrom (kAPS), abgerufen am 18.11.2024
- Rodriguez-Pinto et al., Catastrophic antiphospholipid syndrome (CAPS): Describtive analysis of 500 patients from the International CAPS Registry, Autoimmun Rev, 2016
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