Hydrochinon
Synonyme: 1,4-Benzoldiol u.a.
Handelsnamen: Pigmanorm®Creme Widmer u.a.
Englisch: hydroquinone
Definition
Hydrochinon, kurz HQ, ist ein Phenol-Derivat und kommt in der Dermatologie als Depigmentierungsmittel zur Ausgleichung des Hauttons zum Einsatz. Die Anwendung in Kosmetikprodukten ist jedoch (mit Ausnahme von Haarfärbemitteln) aufgrund der Nebenwirkungen in Europa untersagt. In den USA sind hydrochinonhaltige Präparate auch weiterhin im Handel erhältlich.
Wirkmechanismus
Die Wirkung von Hydrochinon basiert darauf, dass der Arzneistoff das für die Melaninformation und –synthese verantwortliche Enzym Tyrosinase hemmt. Darüber hinaus blockiert es die Degranulation der Mastzellen.
Pharmakokinetik
Der Arzneistoff wird zu ca. 90 % renal und zu 3 % über den Stuhl eliminiert.
Indikationen
Hydrochinon ist im Rahmen der Therapie der melaninbedingten Hyperpigmentierung indiziert.
Applikationsformen
Das Arzneimittel wird als Creme appliziert.
Nebenwirkungen
- post-inflammatorische Hyperpigmentierung
- allergische Hautreaktionen: Hautreizung, Dermatitis, Kontaktdermatitis
- Hypertrichosis
- Hautatrophie, Dehnungsstreifen, Steroidakne
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Vitiligo
- Melanom
- Reaktionen nach einer Impfung
- akute Hautentzündungen, Ekzeme, Dermatitis, Rosacea
- bakterielle Infektionen, Pilzinfektionen
- Die Anwendung an Augen-/, Mund-/ und Nasenschleimhaut ist kontraindiziert.
- Schwangerschaft
- Kinder
Toxikologie
Die Aufnahme größerer Mengen Hydrochinon kann zu einer Intoxikation führen. 2 - 5 g gelten als letal. Symptome der Vergiftung sind Erbrechen, Vertigo, Atemnot, Delir und Schock. Als Gegenmaßnahmen kommen resorptionsvermindernde Maßnahmen (Aktivkohle) und symptomatische Therapie in Betracht.