Hautatrophie
Englisch: skin atrophy
Definition
Als Hautatrophie bezeichnet man einen epidermalen, dermalen und/oder subkutanen Gewebeschwund (Atrophie) der Haut, der mit einer sichtbaren Ausdünnung des betroffenen Hautareals einhergeht.
Ätiologie
Neben der angeborenen Hautdefekten unterscheidet man eine Vielzahl erworbener Ätiologien. Hierzu zählen
- Substanzverluste der Haut und/oder des Unterhautfettgewebes
- im Alter (senile Hautatrophie)
- bei pathologisch frühzeitiger Alterung (z.B. Hutchinson-Gilford-Syndrom)
- bei Unterernährung
- entzündliche Prozesse (z.B. Acrodermatitis atrophicans Herxheimer, Radiodermatitis)
- trophische Störungen (z.B. pAVK; chronisch venöse Insuffizienz, siehe Atrophie blanche)
- Nervenläsionen (neurogene Hautatrophie)
- Kollagensynthesestörungen (lokale Kortisontherapie, Cushing-Syndrom)
- Systemerkrankungen (Leberzirrhose, Sklerodermie)
Formen
- Schlaff atrophische Haut: dünn, faltig, zigarettenpapierartig, meist verändertes Kolorit (schmutzig livide oder bräunliche Verfärbungen). Blutgefäße scheinen durch. Abgehobene Falten sinken nur langsam in das Hautniveau zurück. z.B. Endzustand bei Acrodermatitis chronica atrophicans
- Straff atrophische Haut: hart, gespannt, kaum abhebbar, keine Falten, kein Hautrelief oder Follikelmündungen, spiegelnde bzw. glänzende Oberfläche. Ursache ist vermehrte Kollagenbildung mit Sklerose.
Fachgebiete:
Dermatologie
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