Englisch: globozoospermia
Die Globozoospermie ist eine seltene Form der männlichen Infertilität. Charakterisiert ist sie durch Spermien mit einem runden, kugelförmigen Kopf und fehlendem Akrosom. Das Spermium ist somit nicht in der Lage die Zona pellucida der weiblichen Keimzelle zu durchdringen, da sich im Akrosom Enzyme befinden, die ein Überwinden der Oozytenmembran erst möglich machen. Eine Befruchtung der Eizelle ist folglich nicht möglich.
Aufgrund einer homologen Deletion des DPY19L2-Gens auf Chromosom 12 ist die Akrosombildung der Spermien gestört.
Die Inzidenz der Globozoospermie beträgt weniger als 0,1%.
In gewissen Fällen kommt es lediglich zu einer partiellen Infertilität. Ist dies der Fall, enthält das Ejakulat neben kugelförmigen auch normal gebildete Spermien. Da die Erfolgsrate einer intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) vermindert ist, wird davon ausgegangen, dass die Spermien nur eine reduzierte Fähigkeit zur Aktivierung der Eizelle besitzen.
Seit Jahren wird seitens der Pharmaindustrie intensiv nach einem oralen Kontrazeptivum für Männer (Pille für den Mann) geforscht. Ein möglicher Wirkungsmechanismus eines solchen Arzneimittels könnte die aktive Blockade der Genexpression des DPY19L2-Gens sein. Somit würden keine fruchtbaren Spermien mehr gebildet.
DPY19L2 - Online Mendelian Inheritance in Man®-Datenbank
Globozoospermia revisited - Human Reproduction Update
Tags: Infertilität, Spermium, Zona pellucida
Fachgebiete: Reproduktionsmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 10. Juni 2014 um 08:00 Uhr bearbeitet.
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