Erosive pustulöse Dermatose der Kopfhaut
Synonym: pustulöse ulzerative Dermatose der Kopfhaut
Definition
Die erosive pustulöse Dermatose der Kopfhaut ist eine seltene Hauterkrankung, die durch Pusteln, Erosionen und Krusten gekennzeichnet ist.
Geschichte
Die erosive pustulöse Dermatose der Kopfhaut wurde erstmals 1979 von R. J. Pye beschrieben.
Epidemiologie
Es handelt sich um eine seltene Krankheit. Die genaue Prävalenz ist derzeit (2022) nicht bekannt. Am häufigsten sind Frauen zwischen dem 6. und 9. Lebensjahrzehnt betroffen.
Ätiologie
Die Ätiologie der erosiven pustulösen Dermatose der Kopfhaut ist nicht geklärt.
Klinik
Bei der Erkrankung treten flache Pusteln, Erosionen und Krusten am Capillitium auf. Die Pusteln sind nicht an die Haarfollikel gebunden. Die Haare verkleben häufig aufgrund des getrockneten Exsudats. Viele Patienten empfinden dies als schmerzhaft und kosmetisch störend.
Typischerweise verläuft die erosive pustulöse Dermatose der Kopfhaut chronisch und in Form von Schüben. Im Verlauf der Erkrankung kann sich eine vernarbende Alopezie entwickeln. Es besteht ein erhöhtes Risiko für die Entstehung eines spinozellulären Karzinoms.
Diagnostik
Die Diagnostik beinhaltet eine ausführliche Ganzkörperinspektion der Haut sowie eine Hautbiopsie mit anschließender Pathohistologie. Histologisch zeigt sich unter anderem eine hyperplastische und erosive Epidermis. In der Dermis sind Zeichen einer leukozytoklastischen Vaskulitis nachweisbar, mit lymphozytären und neutrophilenreichen Infiltraten. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann histologisch die Vernarbung und der Verlust der Haarfollikel beobachtet werden.
Differentialdiagnosen
Mögliche Differentialdiagnosen der Erkrankung sind:
Therapie
Die topische Therapie beinhaltet die Gabe von Glukokortikoiden. Diese führen häufig zu einer Verbesserung der Befunde. Liegen Sekundärinfektionen vor, sollten Desinfizienzen verwendet werden. Weitere therapeutische Möglichkeiten sind der Einsatz von Dapson oder Fusidinsäure. Topische Antibiotika zeigen bei der erosiven pustulösen Dermatose der Kopfhaut keine Wirkung.
Die systemische Gabe von Glukokortikoiden führt häufig zu einer raschen Befundbesserung. Nach Absetzen der Medikation kehren die Hautbefunde jedoch schnell wieder auf. Einige Patienten sprechen auf eine orale Behandlung mit Zink und Isotretinoin an. Die systemische Antibiotikatherapie führt in der Regel zu keiner Besserung.
Literatur
- Plewig et al. Braun-Falco’s Dermatologie, Venerologie und Allergologie, 7. Auflage, Springer-Verlag.
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