Medikation
Synonym: Arzneimittelgabe
Englisch: medication
Definition
Unter der Medikation versteht man die Verordnung und Anwendung von Medikamenten unter Festlegung einer bestimmten Dosierung. Sie ist die konkrete Ausführung der Pharmakotherapie.
Unterformen
- Multimedikation bzw. Polymedikation: Verabreichung vieler verschiedener Medikamente
- Vormedikation: Bereits bestehende Medikation zum Zeitpunkt einer erneuten Behandlung
- Prämedikation: Medikamentöse Vorbereitung einer Narkose
- Komedikation bzw. Begleitmedikation: Gabe zusätzlicher, begleitender Medikamente
- Akutmedikation: Gabe von Arzneistoffen im akuten Krankheitsfall
- Bedarfsmedikation: Symptomorientierte Gabe von Arzneistoffen bei Bedarf
- Dauermedikation: Langandauernde Medikation bei chronischen Erkrankungen
- Zwangsmedikation: Medikation ohne Einwilligung des Betroffenen
Indikation
Die Indikation für die Gabe eines Medikamentes legt der Arzt fest. Dabei richtet er sich nach der Erkrankung des Patienten, und welche Beschwerden therapiert werden sollen.
Unabhängig von der Erkrankung fließen ein Reihe von Entscheidungskriterien in die Wahl des geeigneten Medikamentes ein. Hierzu gehören:
- Vorerkrankungen
- Allergien
- Vormedikation
- Compliance des Patienten
- Zustand des Patienten (wach, komatös, Schluckstörung u.ä.)
Aufklärung
Um eine optimale Wirkung von Medikamenten zu erzielen, ist die Aufklärung des Patienten wichtig. Nur wenn dieser versteht, warum er ein Medikament bekommt und wenn er weiß, wie er es einnehmen muss, besteht die Chance, dass es richtig eingenommen wird und seine Wirkung erzielen kann.
Bei Patienten mit geringer Compliance muss dafür gesorgt werden, dass betreuende Personen oder Angehörige die Medikamenteneinnahme überwachen, um eine richtige Medikamenteneinnahme zu gewährleisten.
Dauer
Wie lange ein Medikament verabreicht wird, richtet sich nach der zu behandelnden Erkrankung. Es gibt Medikamente, welche nur kurzzeitig gegeben werden - wie z.B. Antibiotika oder Chemotherapeutika.
Daneben gibt es Medikamente, welche der Patient dauerhaft einnehmen muss. Hierzu gehören unter anderem Antihypertensiva, also blutdrucksenkende Medikamente. Dazwischen gibt es eine Bandbreite von Medikamenten, die der Patient zwar über einen längeren bzw. langen Zeitraum, aber nicht zwangsläufig lebenslang nehmen muss. Hierzu gehören zum Beispiel Antidepressiva, Antiepileptika, Lipidsenker und Vitaminpräparate.
Wichtig dabei ist, immer wieder zu kontrollieren, ob und wie das Medikament beim Patienten noch wirkt.
Anwendung
Eine Medikation kann auf unterschiedlichen Applikationswegen zugeführt werden. Arzneimittel können u.a. oral, topisch oder parenteral gegeben werden.
Dokumentation
Die Medikation eines Patienten wird in der Patientenakte dokumentiert. Darüber hinaus kann ein Medikationsplan erstellt werden, den der Patient selbst mitführt und verwaltet.