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Synonyme: Spinaliom, spinozelluläres Karzinom, Epthelioma spinocellulare, "heller Hautkrebs"
Englisch: squamous epithelial carcinoma
Beim Plattenepithelkarzinom handelt es sich um einen malignen Tumor (Krebs), der von Haut oder Schleimhaut ausgeht, welche aus Plattenepithel besteht.
Man unterscheidet histologisch:
Wichtige Organlokalisationen von Plattenepithelkarzinomen sind:
Das Plattenepithelkarzinom ist neben dem Basalzellkarzinom der häufigste Tumor der Haut. Die Inzidenz liegt in Europa bei ca. 25 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohnern und ist zunehmend. Der wichtigste ätiologische Faktor ist chronische UV-Exposition insbesondere bei UV-empfindlichen Individuen. Es tritt daher überwiegend an chronisch lichtexponierten Hautstellen auf (z.B. Gesicht, Lippe, Handrücken, Glatze).
Die Symptome sind anfangs oft unauffällig und unterschiedlich je nach Lokalisation. An der Haut treten beispielsweise kleine Hyperkeratosen auf. Plattenepithelkarzinome sind meist schmerzlos und fühlen sich hart an. Sie wachsen infiltrierend und destruierend, papillenartig exophytisch oder ulzerierend.
Die Metastasierungsrate von Plattenepithelkarzinomen hängt vom Ausgangsgewebe ab. Bei Plattenepithelkarzinomen der Haut ist sie relativ gering und liegt bei kleinen Tumoren unter 3 bis 5%. Plattenepithelkarzinome der Schleimhäute und Übergangsschleimhäute zeigen hingegen ein aggressiveres biologisches Verhalten und metastasieren häufiger. Die wichtigsten Faktoren für die Metastasierungsneigung sind Größe, Invasionstiefe und Differenzierungsgrad. Die Aussaat der Metastasen erfolgt in der Regel zunächst in die regionären Lymphknoten, später in andere Organe.
Eine Verdachtsdiagnose erfolgt in der Regel klinisch und muss histologisch durch eine Biopsie gesichert werden. Bevor eine Therapie erfolgt, wird der Tumorbefund meist per Foto festgehalten.
Im Rahmen der Pathohistologie werden immunhistochemische Verfahren eingesetzt, um Plattenepithelkarzinome von anderen Tumoren zu differenzieren, z.B. Ber-EP4-Antikörper. Plattenepithelkarzinome der Haut sind Ber-EP4-negativ, Basalzellkarzinome Ber-EP4-positiv.
Als Therapie sind beim Plattenepithelkarzinom möglich:
Tags: Haut, Karzinom, Neoplasie, Plattenepithel, Tumor
Fachgebiete: Dermatologie, Onkologie
Diese Seite wurde zuletzt am 8. Dezember 2020 um 02:07 Uhr bearbeitet.
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