Draschia
Englisch: Draschia
Definition
Als Draschia bezeichnet man eine Parasiten-Gattung der Familie Habronematidae. Zusammen mit der Gattung Habronema sind sie Erreger der Habronematidose der Equiden.
Taxonomie
- Domäne: Eukaryota
- Stamm: Nematoda
- Klasse: Secernentea
- Ordnung: Spirurida
- Unterordnung: Spirurina
- Überfamilie: Habronematoidea
- Familie: Habronematidae
- Gattung: Draschia
- Familie: Habronematidae
- Überfamilie: Habronematoidea
- Unterordnung: Spirurina
- Ordnung: Spirurida
- Klasse: Secernentea
- Stamm: Nematoda
Erreger
In der Familie Habronematidae parasitieren die adulten Stadien der Gattungen Draschia und Habronema im Magen (Magenhabronematidose) und deren Larven in der Haut (Hauthabronematidose) oder in der Lunge (Lungenhabronematidose)
Die Parasiten sind zwischen 7 und 35 mm lang und haben zwei um die Mundöffnung angeordnete, laterale Lippen, die durch Zwischenlippen miteinander verbunden sind. Die Mundkapsel ist dickwandig und trichterförmig ausgebildet, der Ösophagus kurz und muskulös. Das Hinterteil der Männchen ist charakteristisch eingerollt und mit zwei ungleich langen Spicula und einem Gubernakulum ausgestattet. Bei den Weibchen ist die Vulvaöffnung etwa in der Körpermitte angelegt.
Der wichtigste Vertreter der Gattung Draschia ist Draschia megastoma (Kleiner weißer Magenwurm).
Vorkommen
Draschia-Arten sind weltweit verbreitet.
Entwicklung
Draschia-Arten leben in der Magenwand und bilden dort kleine, knotenartige Gebilde. Die geschlechtsreifen Weibchen legen zahlreiche dünnschalige und längliche Eier, aus denen die Erstlarven (L1) schlüpfen. Mit dem Kot der Wirte gelangen diese dann in die Umwelt. Da die Überlebensfähigkeit der Erstlarven im Kot äußerst kurz ist, ist der weitere Entwicklungszyklus an die Aufnahme durch einen geeigneten Zwischenwirt gekoppelt.
Nachdem die Maden von Stubenfliegen (Musca domestica) die Erstlarven aufgenommen haben, dringen diese vom Darm aus in die Malpighi-Gefäße. Hier entwickeln sie sich über zwei Häutungsprozesse zu den infektiösen Drittlarven (L3) weiter. Die Häutung von der Erst- zur Drittlarve findet während der Verpuppungsphase der Fliegenmade statt. Anschließend gelangen die Drittlarven durch den Thorax zum Kopf und dann zu den Mundwerkzeugen. Bei der nächsten Blutmahlzeit der Fliege am Wirt (meist an den Lippen oder Nüstern eines Pferdes), wandern die Infektionslarven unter dem Temperatur- und Feuchtigkeitsreiz aus den Mundwerkzeugen der Fliege aus. Diese werden dann durch den Wirt abgeschluckt und erlangen dann im Magen (des Pferdes) innerhalb von zwei Monaten Geschlechtsreife.
Klinik
Die Habronematidose kann in drei verschiedenen klinischen Bildern in Erscheinung treten:
- Magenhabronematidose: Meist symptomlos; selten chronisch-katarrhalische Gastritis mit Knotenbildungen, die in die Bauchhöhle durchbrechen und eine Peritonitis verursachen können.
- Hauthabronematidose: Tritt in der warmen Jahreszeit auf; gekennzeichnet durch schlecht heilende und stark granulierende Hautwunden (Kopfhaut, Lippenbereich, Augenlider, Konjunktiva, distale Gliedmaßen, Präputium und Penis).
- Lungenhabronematidose: Einwanderung der Larven über die Luftwege in die Lunge.
Literatur
- Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.