Desogestrel
Synonyme: Desogestrelum u.a.
Handelsnamen: Marvelon® u.a.
Englisch: desogestrel
Definition
Desogestrel ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Gestagene und kommt in der Gynäkologie als Antikonzeptivum zum Einsatz.
Indikationen
Desogestrel stellt ein Kontrazeptivum zur Verhinderung einer Schwangerschaft dar. Gestagenpräparate werden auch als Minipille bezeichnet.
Darreichungsform
Das Arzneimittel wird oral in Form von Tabletten appliziert.
Pharmakokinetik
Desogestrel weist eine Bioverfügbarkeit von 76% auf. Im Blut liegt der Wirkstoff zu 98,3% an Plasmaproteine gebunden vor. Die Metabolisierung erfolgt hepatisch. Die Plasmahalbwertszeit beträgt durchschnittlich 30 Stunden.
Wirkmechanismus
Die Wirkung von Desogestrel beruht einerseits auf einer Verdickung des Zervixschleims, wodurch den Spermien der Weg in die Gebärmutter blockiert wird, und andererseits auf einer Hemmung des Eisprungs und der Eizellenentwicklung. Die Tubenmotilität wird durch Gestagene ebenfalls herabgesetzt.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Überempfindlichkeit
- Hautreaktionen: Hautausschlag, Hautrötung, Hyperpigmentierung
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Magenbeschwerden, Übelkeit
- Kopfschmerzen, Depressionen
- Mastodynie, Brustvergrößerung, Amenorrhö, Hypomenorrhö
- Libidostörungen
- Fettstoffwechselstörungen
- Hypertonie
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Gallenfunktionsstörungen
- Leberfunktionsstörungen, Hepatozelluläres Karzinom
- Fettstoffwechselstörungen
- Hypertonie
- Diabetes mellitus
- Herpes gestationis
- ungeklärte Vaginalblutungen
- Otosklerose
- Drepanozytose
- Fettsucht
- bösartige Tumoren
- Thrombembolie, Thrombose
- Schwangerschaft