Mastodynie
Synonym: Mastalgie
Englisch: mastodynia, mastalgia, breast tenderness
Definition
Als Mastodynie wird die Schmerzhaftigkeit der (weiblichen) Brust bezeichnet. Sie ist ein häufig auftretendes gynäkologisches Symptom.
Einteilung
Je nach zeitlichem Zusammenhang zum Menstruationszyklus wird die Mastodynie in zwei Formen eingeteilt.
Zyklusabhängige Mastodynie
Die Ursache der zyklusabhängigen, meist prämenstruell betonten Mastodynie ist weiterhin unklar (Stand 2019). Vermutet werden unter anderem zyklische Hormonschwankungen. Dabei führt die östrogenbedingte Wassereinlagerung zu einem Spannungs- und Schweregefühl in den Brüsten, während der Gestagenmangel durch Insuffizienz des Gelbkörpers eine Gegensteuerung verhindert. Weiterhin tritt eine zyklusabhängige Mastodynie häufig im Rahmen einer Mastopathie auf, entsprechend assoziiert mit einer hormonellen Dysregulation.
Zyklusunabhängige Mastodynie
Eine Mastodynie, die unabhängig vom Zyklus auftritt, kann eine Vielzahl von Ursachen haben, z.B. eine Erweiterung der Milchgänge (Duktektasie), die Einnahme von oralen Kontrazeptiva oder eine Mastitis. Ein Mammakarzinom muss differenzialdiagnostisch ebenfalls berücksichtigt werden.
Sonderformen
Eine Sonderform, die diabetische Mastopathie, kommt bei Frauen und Männern mit länger bestehendem Typ-1-Diabetes, selten auch bei Typ-2-Diabetes vor.
Diagnostik
Nach einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung erübrigt sich in den meisten Fällen einer zyklusabhängigen Mastodynie eine weitergehende Diagnostik. Je nach Verdachtsdiagnose und insbesondere bei zyklusunabhängiger Mastodynie können jedoch weitere Untersuchungen notwendig sein, z.B. eine Sonographie.
Therapie
In den meisten Fällen ist neben einer symptomatischen Analgesie und weiteren supportiven Behandlungen keine spezifische Therapie notwendig. Als Therapiemaßnahmen kommen unter anderem zum Einsatz:[1]
- Verhaltensmaßnahmen
- Tragen eines gutsitzenden Büstenhalters (85 % Schmerzreduktion nach 3 Monaten)
- Entspannungsübungen
- regelmäßige sportliche Aktivitäten
- Medikamente
- Paracetamol, NSAR
- niedrigdosierte orale Kontrazeptiva
- Tamoxifen, Bromocriptin
- Phytotherapie
Vermutlich nicht effektiv sind Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis), Vitamin E, Vitamin B6, und Vitamin A.
Quellen
- ↑ Stachs A et al. Benigne Erkrankungen der weiblichen Brust, Dtsch. Ärztebl. 2019; 116(33-34):565-574, abgerufen am 25.08.2019