Cranberry
Synonyme: amerikanische Cranberry, amerikanische Moosbeere, großfrüchtige Moosbeere, Kranbeere, Kranichbeere u.a.
Pharmazeutische Droge: Vaccinium macrocarpon
Handelsnamen: Cranberry VITAL u.a.
Englisch: cranberry, American cranberry
Definition
Die Cranberry (Vaccinium macrocarpon) gehört zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Die in der Pflanze enthaltenen Wirkstoffe werden in der Medizin als Phytotherapeutikum eingesetzt.
Hintergrund
Die Cranberry ist ein immergrüner Zwergstrauch mit fast kirschgroßen, roten Früchten. Die Pflanze ist in Nordamerika beheimatet. In der Naturheilkunde finden die Früchte Verwendung. Den medizinischen Nutzen der Cranberries schätzten bereits amerikanische Ureinwohner. Die Volksmedizin verwendet die getrockneten bzw. gekochten Cranberries zur Behandlung von Erkrankungen der Harnwege sowie gegen Alterungsprozesse.
Wirkstoffe
Zu den Hauptkomponenten gehören Flavonoide, Vitamin C, Zink, Phosphor, Bor, Pektin, Hyperosid, Eugenol, Oleanolsäure, Parasorbinsäure, Oxalsäure, Zitronensäure sowie Proanthocyanidine.
Wirkung
Die vorbeugende Wirkung gegen Harnwegsinfekte beruht offenbar darauf, dass die Proanthocyanidine das Wachstum von Darmbakterien wie Escherichia coli in den Harnwegen hemmen. Dem Naturheilmittel werden u.a. antiinflammatorische, diuretische, bakterizide, antirheumatische, tonisierende, fiebersenkende, appetitanregende und antikanzerogene Eigenschaften zugeschrieben. Außerdem gelten Cranberries als Vitamin-C-Spender sowie Anti-Aging-Mittel.
Indikationen
Cranberries werden traditionell im Rahmen der supportiven Therapie von Harnwegsinfekten verabreicht. Darüber hinaus kommt das Naturheilmittel zur Senkung des Cholesterinspiegels zum Einsatz.
Applikationsformen
Das Naturheilmittel wird oral in Form von Kapseln, Tabletten sowie als Pulver, Früchtetee oder Saft appliziert. Für die topische Anwendung eignet sich das Samenöl.
Wechselwirkungen
Wissenschaftliche Studien zeigen widersprüchliche Erkenntnisse hinsichtlich möglicher Wechselwirkungen zwischen Cranberrys und Medikamenten. Dabei stehen die Wechselwirkungen von Cranberrrys mit dem Antikoagulantium Warfarin im Fokus. Während eine ältere Studie aus dem Jahr 2007 nicht nachweisen konnte, dass Cranberrysaft die gerinnungshemmende Wirkung von Warfarin verändert[1], zeigte eine Studie von 2020 ein erhöhtes Blutungsrisiko durch Cranberrys.[2]
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
Quellen
- ↑ [1]Lilja et al. Effects of daily ingestion of cranberry juice on the pharmacokinetics of warfarin, tizanidine, and midazolam--probes of CYP2C9, CYP1A2, and CYP3A4. Clin Pharmacol Ther. 2007, abgerufen am 23.08.2021
- ↑ [2] Tan, Lee. Warfarin and food, herbal or dietary supplement interactions: A systematic review. Br J Clin Pharmacol. 2021, abgerufen am 23.08.2021
um diese Funktion zu nutzen.