Cancer-Antigen 125
Synonym: CA-125
Englisch: cancer antigen 125, carcinoma antigen 125, carbohydrate antigen 125, mucin 16, MUC16
Definition
Cancer-Antigen 125, kurz CA-125, ist ein Glykoprotein, das als Tumormarker für das Ovarialkarzinom eingesetzt wird.
Genetik
Das Cancer-Antigen 125 wird durch das MUC16-Gen auf Chromosom 19 (Genlokus 19p13) kodiert.
Biochemie
CA-125 ist ein membranassoziiertes Protein, das aus ca. 22.000 Aminosäuren besteht und ein Molekulargewicht von 200 kDa aufweist. Es wird physiologisch im Amnion und in Derivaten des fetalen Zölomepithels (Pleura, Peritoneum, Perikard) sowie in Tubenepithel, Endometrium, Zervix und im Auge exprimiert. Die biologische Halbwertszeit beträgt 2-6 Tage.
Klinik
CA-125 spielt eine wichtige pathophysiologische Rolle in der Tumorgenese und Metastasierung. Es wird im Plasma oder Serum gemessen und dient als Tumormaker zur Diagnose, Therapieüberwachung und Rezidiverkennung des Ovarialkarzinoms. Neben CA 19-9 kann CA-125 auch beim Pankreaskarzinom eingesetzt werden.
Die Bestimmung von CA-125 ist jedoch nicht als Screening-Test geeignet, da z.B. Karzinome des Gastrointestinaltrakts, der Lunge, der Zervix, des Endometriums oder der Mamma ebenfalls erhöhte CA-125-Konzentrationen bedingen können. Weiterhin führen gutartige gynäkologische Tumoren (z.B. Uterusmyom) und entzündliche Prozesse (z.B. Adnexitis, Endometriose) zu erhöhten Werten. Eher geringe Erhöhungen von CA-125 finden sich im ersten Trimenon der Schwangerschaft, bei Autoimmunerkrankungen (z.B. Lupus erythematodes), Hepatitis, Pankreatitis, Leberzirrhose, Herz- und Niereninsuffizienz oder weiteren Erkrankungen, die mit Aszites oder Pleuraergüssen einhergehen.
Um die Spezifität hinsichtlich eines Ovarialkarzinoms zu erhöhen, insbesondere bei prämenopausalen Frauen, kann CA-125 zusammen mit HE4 bestimmt werden (ROMA-Index). Letzteres ist seltener bei differenzialdiagnostisch relevanten benignen gynäkologischen Erkrankungen erhöht.
Material
Für die Untersuchung wird 1 ml Serum benötigt.
Referenzwerte
Ergebnis | Bewertung |
---|---|
< 33 U/ml | Normbereich |
33-65 U/ml | Grenzbereich |
> 65 U/ml | pathologischer Bereich |
Literatur
- Laborlexikon.de; abgerufen am 11.02.2021