Handelsname: Ayvakyt®
Englisch: avapritinib
Avapritinib ist ein Kinasehemmer, der zur Therapie von gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) eingesetzt wird.
Avapritinib ist ein polyzyklischer Stickstoff-Heteroaromat mit der Summenformel C26H27FN10. Das Molekulargewicht beträgt 498,6 g/mol.[1]
Avapritinib ist ein Typ-1-Kinase-Inhibitor und wird bei einer D842V-Mutation im PDGFRA-Gen eingesetzt, das den Rezeptortyp α des Thrombozytenwachstumsfaktors (PDGF) kodiert. Einerseits inhibiert Avapritinib spezifisch die mutierte PDGFRA-Kinase, andererseits hemmt es auch die mutierte KIT-Kinase.[2]
Etwa 2 bis 4 Stunden nach der Einnahme erreicht Avapritinib die maximale Plasmakonzentration. Die Bioverfügbarkeit steigt bei Einnahme einer fettreichen Mahlzeit.
Die Plasmaproteinbindung beträgt in vitro 98,8 %, das Verteilungsvolumen liegt bei 17 l/kg. Die Verstoffwechselung erfolgt über CYP3A4, CYP3A5 und zu geringem Anteil durch CYP2C9. Die Plasmahalbwertszeit des Avapritinib beträgt 32 bis 57 Stunden.
Der Kinasehemmer Avapritinib wird bei einem inoperablen oder metastasierten GIST eingesetzt, wenn eine D842V-Mutation des Thrombozytenwachstumsfaktor-Rezeptor-alpha (PDGFRA) vorliegt.
Die Initialdosis beträgt 300 mg Avapritinib. Bei Anwendung mit einem CYP-Inhibitor kann die Dosis auf 100 mg verringert werden. Auch bei auftretenden Nebenwirkungen ist die Dosis zu reduzieren.[3]
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Die Nebenwirkungen von Avapritinib sind vielfältig und können unterschiedliche Organsysteme betreffen. Häufigst beobachtete Nebenwirkungen sind unter anderem:[3]
Weitere, seltenere Nebenwirkungen einer Therapie mit Avapritinib können sein
CYP3A4-Inhibitoren (z.B. Itraconazol) erhöhen den Plasmaspiegel von Avapritinib. Auch die gleichzeitige Gabe von CYP-Induktoren sollte vermieden werden, da es zu einer Wirkminderung kommen kann. Avapritinib ist selbst ebenfalls ein CYP3A4-Inhibitor und kann somit die Plasmaspiegel von CYP3A4-Substraten erhöhen.[3]
Die Zulassung in Deutschland erfolgte im November 2020. Eine Nutzenbewertung durch das IQWiG steht noch aus (Stand 2020).
Tags: GIST, Tyrosinkinase-Inhibitor
Fachgebiete: Arzneimittel, Onkologie, Pharmakologie
Diese Seite wurde zuletzt am 22. Dezember 2020 um 15:49 Uhr bearbeitet.
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