Englisch: hyperbilirubinemia
Eine Hyperbilirubinämie liegt bei Erhöhung der Bilirubinkonzentration im Blut über 1,1 mg/dl vor.
Um ein erhöhtes Gesamtbilirubin differenziert zu bewerten, können indirektes und direktes Bilirubin bestimmt werden. Indirektes Bilirubin weist die schlecht lösliche und ausscheidbare, unkonjugierte Form des Bilirubins nach. Nach Biotransformation in der Leber entsteht konjugiertes, besser wasserlösliches Bilirubin, welches als direktes Bilirubin nachgewiesen werden kann.
Bilirubin wird in der Regel aus Serum bestimmt. Eine Bestimmung aus EDTA-Blut oder Heparin-Vollblut ist jedoch ebenfalls möglich.
Im Rahmen eines Anstiegs des direkten Bilirubins im Blut lässt sich häufig auch eine Bilirubinurie mittels Urinteststreifen nachweisen. Eine Erhöhung des indirekten Bilirubins führt jedoch nicht zu einer Bilirubinurie, da es aufgrund der fehlenden Wasserlöslichkeit nicht renal ausgeschieden wird.
Eine Hyperbilirubinämie kann vielfältige Ursachen haben. In Einklang mit der Klassifikation des Ikterus in prähepatisch, intrahepatisch und posthepatisch gelten bei der Hyperbilirubinämie folgende Zusammenhänge:
Das Gesamtbilirubin sollte 1,1 mg/dl nicht übersteigen. Das direkte Bilirubin gilt ab einem Grenzwert von 0,25 mg/dl als pathologisch, das indirekte Bilirubin entsprechend ab einer Konzentration von 0,8 mg/dl.
Es gelten jedoch im Falle von Abweichungen immer die Referenzbereiche des bestimmenden Labors.
Bei Säuglingen mit Neugeborenenikterus gelten völlig andere Referenzbereiche, die sich von Lebenstag zu Lebenstag ändern.
Tags: Biotransformation
Fachgebiete: Innere Medizin, Labormedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 18. Mai 2021 um 18:04 Uhr bearbeitet.
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