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Apikale Parodontitis

von altgriechisch: παρά ("para") - neben, ὀδούς ("odous") - Zahn
Synonyme: apikale Ostitis, Parodontitis apicalis, Wurzelspitzenentzündung
Englisch: periapical periodontitis

1. Definition

Eine apikale Parodontitis, kurz AP, ist eine Entzündung des Zahnhalteapparats (Parodont) im Bereich der Wurzelspitze eines Zahns.

2. Epidemiologie

Die apikale Parodontitis ist eine häufige Erkrankung. Die Prävalenz trendet mit dem Lebensalter und ist wesentlich von der Zahnhygiene abhängig. Zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr beträgt sie etwa 30%, im Alter über 60 Jahren bereits über 60%.

3. Ätiologie

Eine apikale Parodontitis geht in den meisten Fällen von einer unbehandelten tiefen Karies oder von einer Sekundärkaries unter einer defekten Restauration aus. Die Infektion der Zahnsubstanz breitet sich per continuitatem in den Wurzelkanal aus und führt dort zu einer Pulpitis und Pulpanekrose. Über den Wurzelkanal gelangen dann Bakterien in Richtung der Wurzelspitze und lösen im benachbarten Knochen eine akute oder chronische Entzündung aus. Dabei baut der Körper Knochensubstanz ab und ersetzt sie durch Granulationsgewebe.

Weitere Ursachen einer apikalen Parodontitis sind:

4. Einteilung

Nach dem Verlauf unterscheidet man:

  • Akute apikale Parodontitis
  • Chronische apikale Parodontitis

5. Symptome

6. Diagnostik

Die Diagnose wird meist klinisch gestellt. Sie ergibt sich aus der Anamnese sowie aus dem Zustand der Zahnsubstanz. Weitere Hinweise liefern

Die Bildgebung mithilfe eines Zahnfilms ist erst im fortgeschrittenen Stadium aussagekräftig, wenn im Bereich der Wurzelspitze eine Osteolyse oder Osteosklerose erkennbar ist. Frühe Läsionen sind radiologisch in der Regel nicht erkennbar, bestenfalls in Form eines erweiterten Periodontalspalts. Allerdings kann der Zahnfilm bei Restaurationen Hinweise auf eine eventuell vorliegende Sekundärkaries liefern.

7. Indizes

Um die Bewertung der Periapikalregion im Zahnfilm zu vereinfachen und nach Möglichkeit zu standardisieren, wurden verschiedene Indizes entwickelt, unter anderem der Periapical Probability Index (PRI) und der Periapikalindex (PAI).

Periapical Probability Index (PRI)
PRI 1 sicher kein pathologischer Befund
PRI 2 wahrscheinlich kein pathologischer Befund
PRI 3 pathologischer Befund unsicher
PRI 4 wahrscheinlich pathologischer Befund
PRI 5 sicher pathologischer Befund
Periapikalindex (PAI)
PAI 1   normale periapikale Strukturen
PAI 2   geringe Veränderungen der Knochenstruktur
PAI 3   Veränderung der Knochenstruktur mit diffuser Demineralisierung
PAI 4   Apikale Pardontitis mit gut definierter Strahlentransparenz
PAI 5   Schwere apikale Parodontitis mit Exazerbation

8. Komplikationen

Von einem periapikalen Abzsess ausgehend, können sich umfangreichere Abszedierungen entwickeln, zum Beispiel im Unterkiefer ein paramandibulärer Abszess.

9. Therapie

Die Therapie der Wahl ist eine Wurzelkanalbehandlung. Tritt die apikale Parodontitis an einem bereits wurzelgefüllten Zahn auf, kann zunächst eine Revision der WF versucht werden. Alternativ ist eine Wurzelspitzenresektion durchzuführen.

Bei tief kariös zerstörten Zähnen mit Wurzelkaries bzw. mit fehlender Pfeilerwertigkeit ist in der Regel eine Zahnextraktion indiziert.

Stichworte: Entzündung
Fachgebiete: Zahnmedizin

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