Ala major ossis sphenoidalis
Synonym: Großer Keilbeinflügel
Englisch: greater wing of sphenoid bone
Definition
Die Alae majores ossis sphenoidalis sind zwei kräftige Knochenplatten, die lateral am Keilbeinkörper ansetzen.
Anatomie
Die Alae majores ossis sphenoidalis sind konkav nach kranial gebogen. Ihr hinterer Teil artikuliert mit dem Winkel zwischen der Pars petrosa des Schläfenbeins und der Schläfenbeinschuppe (Squama ossis temporalis). An seiner Rückseite sieht man eine markante, nach unten gerichteten Knochenleiste, die Spina angularis, an der das Ligamentum sphenomandibulare ansetzt und der Musculus tensor veli palatini seinen Ursprung hat.
Flächen
Superiore Fläche
Die superiore, intrakranielle Fläche der Ala major ossis sphenoidalis formt einen großen Teil der mittleren Schädelgrube (Fossa cranii media). Sie ist konkav und weist zahlreiche Vertiefungen auf, welche die Hirnwindungen des Temporallappens aufnehmen. Im vorderen und medialen Anteil der Ala sieht man eine kreisförmige Öffnung, das Foramen rotundum für den Nervus maxillaris. Posterolateral davon erscheint eine weitere Öffnung, das Foramen ovale für den Nervus mandibularis und die Arteria meningea accessoria. Medial des Foramen ovale gibt es gelegentlich ein Foramen Vesalii gegenüber der Basis des Processus pterygoideus, das eine kleine Vene enthält, die zum Sinus cavernosus zieht. Im hinteren Abschnitt der Ala major liegt schließlich das Foramen spinosum, das die Arteria meningea media und den Nervus spinosus, einen zurücklaufenden Ast des Nervus mandibularis, beherbergt.
Laterale Fläche
Die laterale Fläche ist konvex und wird durch die Crista infratemporalis in zwei Teile gegliedert. Der superiore oder temporale Teil ("Facies temporalis") bildet einen Teil der Fossa temporalis und dient als Ursprung des Musculus temporalis.
Der inferiore bzw. infratemporale Teil ist kleiner und an der Modellierung der Fossa infratemporalis beteiligt. Zusammen mit der Crista infratemporalis stellt er die Ursprungsfläche des Musculus pterygoideus externus. Er wird vom Foramen ovale und vom Foramen spinosum durchbohrt. In seinem posterioren Abschnitt sieht man die Spina angularis, den Ursprung des Musculus tensor veli palatini und des Ligamentum sphenomandibulare.
Orbitale Fläche
Die flache und glatte orbitale Fläche der Ala major ossis sphenoidalis hat in etwa eine viereckige Form. Sie ist nach vorne und medial gerichtet und bildet den hinteren Teil der lateralen Orbitawand. Ihr oberer, gezackter Rand artikuliert mit dem Os frontale. Der untere, abgerundete Abschluss stellt die posterolaterale Begrenzung der Fissura orbitalis inferior dar.
Die mediale Kante der orbitalen Fläche formt die untere Lippe der Fissura orbitalis superior. Etwa in ihrer Mitte ragt ein kleines Tuberkel heraus. Eine kleine Kerbe in ihrem oberen Teil nimmt einen zurücklaufenden Ast der Arteria lacrimalis auf. Unterhalb des medialen Endes der Fissura orbitalis superior liegt ein eingedellte Knochenpartie, welche die hintere Wand der Fossa pterygopalatina bildet. Sie wird vom Foramen rotundum durchbohrt.
Ränder
- Der hintere Rand (Margo posterior) des großen Keilbeinfügels reicht vom Körper des Keilbeins bis zur Spina angularis ossis sphenoidalis. Er ist irregulär geformt. Seine mediale Hälfte bildet die Vordergrenze des Foramen lacerum. Ferner liegt hier die hintere Öffnung des Canalis pterygoideus. Die laterale Hälfte artikuliert als Synchondrose mit der Pars petrosa des Os temporale.
- Der vordere Rand (Margo anterior) ist konkav und gezackt ausgestaltet und artikuliert mit der Schläfenbeinschuppe (Pars squamosa ossis temporalis).
- Die Spitze des großen Keilbeinflügels ist dreickig ausgezogen – hier überragt die Tabula externa die Tabula interna. Sie artikuliert mit dem Os parietale. Diese Region wird auch als Pterion bezeichnet. Medial liegt eine weitere dreieckige, gezackte Oberfläche, die mit dem Os frontale artikuliert. Sie geht weiter medial in eine scharfe Kante über, die den unteren Rand der Fissura orbitalis superior bildet. Lateral schließt sich ein gezackter Rand an, der mit dem Os zygomaticum artikuliert, der Margo zygomaticus alae majoris.
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