Serotonintransporter
Abkürzungen: SERT, 5-HTT
Synonyme: 5-Hydroxtryptophantransporter
Englisch: serotonin transporter
Definition
Ähnlich wie der Dopamin- und Noradrenalintransporter ist der Serotonintransporter ein Carrier-Protein, das für die Wiederaufnahme von Serotonin vom synaptischen Spalt ins präsynaptische Neuron verantwortlich ist. Der Transporter befindet sich in der Plasmamembran serotonerger Neurone und gehört zur Familie der Natrium-Neurotransmittersymporter.
Genetik
Der Serotonintransporter ist ein 630 Aminosäuren langes Protein mit 12 Transmembrandomänen. Er ist auf Chromosom 17 lokalisiert und wird durch das 5-HTT-Gen codiert. Der Promotor dieses Gens kann durch Deletion oder Insertion eine kürzere (s-Allel) und längere (l-Allel)- Sequenz aufweisen.
Das s-Allel reduziert die Effizienz der Transkription und somit auch die Expression des Transporters. Es wird vermutet, dass Träger des s-Allels vermehrt zu Angsterkrankungen und Depressionen neigen. Veränderungen des Serotonintransporters wurden auch vermehrt bei Hypertonie, Alkoholismus und Sozialphobie festgestellt.
Lokalisation
Fast alle Serotonintransporter befinden sich an der äußeren Zellmembran entweder perisynaptisch oder entlang der Axone. Die Dichte der Serotonintransporter variiert im menschlichen Gehirn je nach Region in absteigender Reihenfolge:
Physiologie
Der Transport des Serotonins durch den Serotonintransporter ist ein sekundär aktiver Prozess, welcher durch eine Natrium-Kalium-ATPase angetrieben wird. Der Serotonintransporter besitzt 3 Bindungsstellen, je eine für Natrium, Cl- und Serotonin. Sobald diese gebunden sind, ändert sich die Konformation des Serotonintransporters, die Verbindung zum Extrazellulärraum wird verschlossen und die zum Intrazellulärraum geöffnet. Serotonin kann dann durch Austausch gegen K+ in den Intrazellulärraum gelangen.
Pharmazeutischer Nutzen
Viele Psychopharmaka haben den Serotonintransporter als Ziel. SSRI verhindern die Bindung von Serotonin an den Transporter, so das dieses länger im synaptischen Spalt verbleiben.
Die Gruppe der SSRE verstärkt hingegen die Bindung von Serotonin am Transporter, sodass weniger Serotonin im synaptischen Spalt zur Verfügung steht.