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HER2/neu

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Synonyme: HER2, erb-B2, c-erbB2, ERBB2, CD340
Englisch: human epidermal growth factor receptor 2

1. Definition

Als HER2/neu oder HER2 bezeichnet man einen humanen epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor. Er hat große Ähnlichkeit mit EGFR und wird der gleichen Proteinfamilie (ErbB) zugeordnet. In bis zu 20 % der Mammakarzinome findet sich eine Alteration des HER2/neu-Gens und eine Überexpression von HER2/neu auf der Zelloberfläche von Karzinomzellen.

2. Nomenklatur

HER2 steht für "human epidermal growth factor receptor". Der Zusatz "Neu" steht für "neural", weil der Rezeptor bei seiner Entdeckung von einer Glioblastom-Zelllinie abgeleitet wurde.

3. Genetik

HER2/neu wird durch das Gen ERBB2 auf Chromosom 17 an Genlokus 17q12 kodiert. Es wird als Protoonkogen klassifiziert.

4. Biochemie

Die ErbB-Familie besteht aus 4 membranständigen Rezeptortyrosinkinasen (EGFR, HER2, HER3 und HER4), die jeweils eine extrazelluläre ligandenbindende Domäne, eine Transmembrandomäne und eine intrazelluläre Domäne aufweisen. HER2 kann mit den anderen Mitgliedern der ErbB-Familie Heterodimere bilden.

Die Dimerisierung führt zu einer Autophosphorylierung der Tyrosin-Residuen der intrazellulären Domäne. Dadurch kommt es zu einer Aktivierung verschiedener Signalwege, u.a. MAPK, PI3K/Akt und STAT. Sie verstärken die Zellproliferation und hemmen die Apoptose.

5. Klinik

Der Nachweis einer Überexpression von HER2 wird mit erhöhter Invasivität, Metastasierungstendenz und Chemoresistenz des Mammakarzinoms in Verbindung gebracht. Der Einsatz von Biologicals wie Trastuzumab oder Tyrosinkinasehemmer wie Lapatinib oder Neratinib bei Mammakarzinompatienten mit nachgewiesener HER2-Mutation kann die Prognose verbessern. Umgekehrt ist die mangelnde Expression von HER2 ein Charakteristikum des triple-negativen Mammakarzinoms (TNBC).

Eine gelegentliche HER2-Überexpression ist inzwischen auch bei anderen Malignomen nachgewiesen, z.B. bei Ösophaguskarzinomen.

6. Pathohistologie

Die Bestimmung von HER2 in Tumorbiopsaten erfolgt mittels Immunhistochemie (IHC) oder Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung (FISH). Anhand der Immunhistochemie kann der HER2/neu Status wie folgt eingeteilt werden:[1]

Immunhistochemische Merkmale Score IHC-Status
keine oder schwache inkomplette Membranreaktion
in ≤ 10 % der Tumorzellen
0
negativ
schwache inkomplette Membranreaktion
in > 10 % der Tumorzellen
1+
negativ
schwache oder mäßige zirkuläre Membranreaktion in > 10 % der Tumorzellen oder starke zirkuläre Membranreaktion in ≤ 10 % der invasiven Tumorzellen 2+
zweifelhaft
gleichmäßige intensive zirkuläre Membranreaktion
in > 10 % der Tumorzellen
3+
positiv

7. Quellen

8. Literatur

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