Zerebrales Salzverlustsyndrom
Englisch: cerebral salt wasting syndrome, CSW, CSWS
Definition
Das zerebrale Salzverlustsyndrom ist eine Elektrolytstörung, die nach einer zerebralen Schädigung, z.B. einem Schädel-Hirn-Trauma, einer Subarachnoidalblutung, einem neurochirurgischen Eingriff oder einem Schlaganfall auftreten kann. Es ist gekennzeichnet durch Hyponatriämie und Dehydratation (Hypovolämie, Exsikkose).
siehe auch: Salzverlust-Syndrom
Pathophysiologie
Als Ursache des zerebralen Salzverlustsyndroms wird eine Störung des Hypothalamus angenommen. Es finden sich typischerweise erhöhte Natriuretische Peptide (BNP, ANP). Auch eine Beeinflussung der Niere durch das vegetative Nervensystem wird diskutiert. Die Niere scheidet verstärkt Natrium aus, durch die osmotische Wirkung entsteht sekundär ein erhöhter Wasserverlust.
Symptome
Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu Muskelkrämpfen, Schwindel, Hypotension, Synkopen und Krampfanfällen.
Weitere mögliche Symptome sind Blässe, Kopfschmerzen, Nausea, Obstipation, Diarrhö, Dyspnoe, Sehstörungen und Sensibilitätsstörungen.
Therapie
Beim zerebralen Salzverlustsyndrom muss eine Natrium- und Volumensubstitution vorgenommen werden, Flüssigkeitsrestriktion verstärkt die Hypovolämie noch. Ergänzend können Mineralokortikoide (z.B. Fludrocortison) eingesetzt werden.
Differentialdiagnose
Die wichtigste Differentialdiagnose des zerebralen Salzverlustsyndroms ist das Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH). Beide Syndrome können - besonders im Anfangsstadium - eine ähnliche Klinik zeigen. Die Unterscheidung ist wichtig, da beim SIADH ein anderer Pathomechanismus vorliegt und eine Normovolämie besteht. Es ist daher eine andere Therapie erforderlich. Das SIADH wird durch Flüssigkeitsrestriktion, ggf. Diuretika und bei schwerer Symptomatik mit kontrollierter Gabe hypertoner Kochsalzlösung (3%) bei forcierter Diurese behandelt.
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