Salzhunger
Definition
Unter Salzhunger versteht man das Verlangen nach salziger Nahrung. Salzhunger tritt einerseits physiologisch auf, kann jedoch auch ein Symptom verschiedener Erkrankungen, wie z.B. einer Nebenniereninsuffizienz sein.
Ätiopathogenese
Salzhunger kann ein physiologisches körperliches Signal sein, das zur Aufnahme von Salz anregt, um den Elektrolythaushalt auszugleichen, z.B. bei einer Dehydrierung. Auch Stress, Schlafmangel oder hormonelle Schwankungen, z.B. im Rahmen des weiblichen Zyklus, können einen Salzhunger auslösen.
Darüber hinaus kommt Salzhunger als Symptom verschiedener Erkrankungen vor, die mit einer Störung des Elektrolythaushalts einhergehen. Mögliche Auslöser sind u.a. eine Nebennierenrindeninsuffizienz (z.B. Morbus Addison) oder das Bartter-Syndrom.[1]
Bei einer Nebennierenrindeninsuffizienz entsteht ein Mangel der dort gebildeten Steroidhormone, unter anderem Aldosteron. Dieses ist als Teil des RAAS mit für die Flüssigkeits- und Natriumretention verantwortlich. Folglich führt ein Aldosteron-Mangel zu einer Hyponatriämie. Diese wird in den zirkumventrikulären Organen, genauer im Organum vasculosum laminae terminalis (OVLT) und im Organum subfornicale (Subfornikalorgan, SFO), detektiert.
Die neuronale Regulation von Salzhunger ist bisher (2024) nicht abschließend geklärt und Gegenstand der Forschung. Der Nucleus preopticus medianus und der ventrale Teil des Nucleus striae terminalis fungieren vermutlich als Schaltstelle für Signale, die den Durst- und Salzhunger-betreffen. Zudem wurden Aldosteron-sensitive, Salzhunger-auslösende Neurone im Nucleus tractus solitarii entdeckt.[2]
Quellen
- ↑ Cleveland Clinic – Why Do You Crave Salt?, abgerufen am 31.07.2024
- ↑ Matsuda et al., Two parabrachial Cck neurons involved in the feedback control of thirst or salt appetite, Cell Reports, 2024
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