Organum subfornicale
Synonyme: Subfornikalorgan, SFO
Englisch: Subfornical organ, SFO
Definition
Das Organum subfornicale oder Subfornikalorgan, kurz SFO, ist ein zirkumventrikuläres Organ, das auf der ventralen Oberfläche des Fornix in der Nähe des Foramen interventriculare lokalisiert ist.
Histologie
Das stark vaskularisierte Subfornikalorgan ragt in den 3. Hirnventrikel. Man kann es morphologisch in 3 Zonen unterteilen:
- Die zentrale Zone besteht fast auschließlich aus Gliazellen und den Zellkörpern von Neuronen
- Die rostrale und kaudale Zone weisen hingegen mehrheitlich Nervenfasern und nur wenige Neuronen und Gliazellen auf.
Funktionell gesehen lassen sich zwei Zonen differenzieren, das dorsolaterale periphere Subfornikalorgan (pSFO) und das ventromediale Kernsegment.
Die Ependymzellen auf der Oberfläche des Subfornikalorgans sind im Gegensatz zu den Ependymzellen der Umgebung relativ kinozilienarm. Sie werden durch unterhalb des Ependyms gelegene, aufgetriebene Nervenzellen teilweise in den Ventrikel vorgewölbt und dabei erheblich gedehnt.
Immunhistochemisch konnten Endothelinrezeptoren im Subfornikalorgan nachgewiesen werden. Wie fast alle zirkumventrikulären Organe hat das Subfornikalorgan keine Blut-Hirn-Schranke.
Funktion
Ähnlich wie das Organum vasculosum laminae terminalis (OVLT) hat das Subfornikalorgan primär sensorische Aufgaben. Es reagiert auf zahlreiche Hormone und Neurotransmitter u.a. auf Angiotensin, Atriales natriuretisches Peptid (ANP), Endothelin, Serotonin und Relaxin.
Das Subfornikalorgan ist maßgeblich an der Regulation des Wasser- und Elektrolythaushalts beteiligt. Dabei fällt ihm eine besondere Rolle bei der Steuerung des Durstgefühls zu. Werden die exzitatorischen Neuronen des Organs stimuliert, führt das bei Versuchstieren zur sofortigen Aufnahme von Wasser. Die Erregung der inhibitorischen Neuronen des SFO triggert hingegen den Abbruch des Trinkens.
Die Neurone des SFO reagieren besonders sensitiv auf das Hormon Angiotensin II. Auf einen Angiotensin-Reiz hin sendet das SFO über Efferenzen Signale in den Area praeoptica des Hypothalamus.
um diese Funktion zu nutzen.