Fornix cerebri
Synonyme: Hirngewölbe
Englisch: fornix of cerebrum
Definition
Der Fornix cerebri oder kurz Fornix ist eine C-förmige Projektionsbahn des Gehirns, die den Hippocampus mit den Corpora mamillaria verbindet.
Anatomie
Die Fornix liegt ventro-rostral (nach Forel) des Corpus callosum und ist ein efferentes Faserbündel des Hippocampus, das zum limbischen System gehört. Die Fornix cerebri besteht aus:
- Fornixpfeiler (Columna fornicis)
- Fornixkörper (Corpus fornicis)
- Fornixschenkel (Crus fornicis)
- Fornixkommissur (Commissura fornicis)
Die Faserzüge des Fornix formieren sich im Hippocampus beider Hemisphären als Fimbrien. Die rechten und linken Faserstränge formen die beiden zunächst getrennt verlaufenden Crura, die sich in der Mittellinie des Gehirns treffen, um den Fornixkörper zu bilden. Die untere Kante des Septum pellucidum berührt dabei die Oberseite des Fornixkörpers.
Der Fornixkörper verläuft weiter nach anterior und teilt sich in der Nähe der vorderen Kommissur wieder in einen linken und rechten Teil, die beiden Fornixpfeiler. Sie bestehen aus einer Pars libera, die frei durch den 3. Hirnventrikel verläuft und die vordere Begrenzung des Foramen Monroi bildet, und aus einer Pars tecta, die von Gewebe des Hypothalamus überdeckt ist. Die Fasern vor und hinter der Kommissur nehmen einen unterschiedlichen Verlauf:
- Der postkommissurale Fornix läuft durch den Hypothalamus zu den Corpora mamillaria, danach zu den vorderen Thalamuskernen, die auf den Gyrus cinguli projizieren.
- Die präkommissuralen Fasern enden an den Nuclei septales und am Nucleus accumbens jeder Hirnhälfte.
Blutversorgung
Die Blutversorgung des Fornix erfolgt durch Äste aus der Arteria cerebri anterior sowie der Arteriae pericallosa, callosomarginalis und communicans anterior.
Funktion
Die Funktion des Fornix ist zur Zeit (2019) noch nicht vollständig geklärt. Es verbindet das limbische System mit integrativen Kernen des Hypothalamus (Papez-Kreis).
Klinik
Schäden an der Fornix (z.B. durch Tumoren oder bei Herpes-Enzephalitis) führen zu einer anterograden Amnesie, zu Störungen des Langzeitgedächtnisses und zum Verlust der räumlichen Orientierung. Die Wiedererkennung von Objekten ist nicht betroffen.