Organum vasculosum laminae terminalis
Englisch: vascular organ of lamina terminalis
Definition
Das Organum vasculosum laminae terminalis, kurz OVLT, ist eine rudimentär ausgeprägte Gefäßschlinge der Lamina terminalis des III. Hirnventrikels. Die Struktur besitzt ein fenestriertes Endothel und gehört zu den zirkumventrikulären Organen.
Anatomie
Das OVLT befindet sich am rostralen Ende des III. Hirnventrikels und wird in zwei anatomisch und funktionell unabhängige Bereiche eingeteilt: den inneren Kapillarplexus und die äußere laterale Zone. Es enthält Neurone und Gliazellen.
Funktion
Kleine Moleküle im Blutkreislauf gelangen in den Kapillarplexus und diffundieren dann sequenziell in die laterale Zone. Diese integriert die Informationen und vermittelt sie an die nachgelagerten Regionen (z.B. den Hypothalamus) weiter.
Die Zellen des OVLT enthalten u.a. Rezeptoren für Insulin, Leptin, Endothelin sowie Vasopressin und überwachen somit gesamtheitlich den metabolischen Status des Körpers. Zudem verfügt das OVLT über spezialisierte Osmorezeptoren, die sensibel auf den Natriumgehalt und osmotischen Druck des Blutes reagieren. Diese Sinneszellen werden im Falle einer Hypovolämie gemeinsam mit dem Organum subfornicale durch Angiotensin II stimuliert. Sie projizieren in den Nucleus paraventricularis und Nucleus supraopticus und tragen somit zum Auslösen des Durstgefühls bei.
Quelle
- Jeong et al. Sensory Circumventricular Organs, Neuroendocrine Control, and Metabolic Regulation Metabolites 2021
um diese Funktion zu nutzen.