Osmorezeptor
Synonym: Osmosensor
Englisch: osmoreceptor
Definition
Osmorezeptoren sind spezialisierte Sinneszellen, welche die extrazelluläre Osmolalität messen. Sie kommen in verschiedenen Geweben vor und sind u.a. für die Osmoregulation im Hypothalamus sowie im juxtaglomerulären Apparat verantwortlich.
Funktion
Im Hypothalamus tragen die Osmorezeptoren zur Regulation des Durstgefühls bei. Sie enthalten Aquaporine in der Zellmembran, durch welche Wasser diffundieren kann. Abhängig von der osmotischen Konzentration kommt es daher zu einer Zellschwellung (bei vorliegender Hypoosmolalität) oder einer Zellschrumpfung (bei vorliegender Hyperosmolalität). Die Zellschwellung bewirkt eine Hyperpolarisation und führt zur verringerten Ausschüttung von Vasopressin. Umgekehrt kommt es bei der Zellschrumpfung zur Depolarisation, die wiederum eine vermehrte Ausschüttung von Vasopressin induziert.[1]
Klinik
Eine Dysfunktion der Osmorezeptoren tritt im Rahmen des seltenen Diabetes insipidus mit Adipsie (Diabetes insipidus hypersalaemicus) auf. Es handelt sich um eine Sonderform des Diabetes insipidus centralis, die häufig auf das Clipping eines Aneurysmas der Arteria communicans anterior zurückzuführen ist.
Wie beim klassischen Diabetes insipidus centralis zeigen Patienten zunächst keinen Anstieg von Vasopressin bei Kochsalzinfusion, reagieren aber auf Hypovolämie mit einem abrupten Anstieg der Urinosmolalität. Das bedeutet, dass die Freisetzung von Vasopressin durch Hypovolämie bei intaktem Barorezeptormechanismus noch funktioniert.[2] Als Folge der Funktionsstörung können sowohl eine lebensgefährliche Hypernatriämie als auch eine Hyponatriämie auftreten, da die benötigte Trinkmenge nicht eingeschätzt werden kann.
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