Weihrauch
Synonyme: Olibanum, Salai Guggal
Englisch: incense, frankincense
Definition
Weihrauch ist ein luftgetrocknetes Gummiharz, das aus der Rinde verschiedener Boswellia-Arten gewonnen wird. Pharmazeutisch verwendet und im europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) definiert, ist der indische Weihrauch (Olibanum indicum), der aus Boswellia serrata gewonnen wird.
Botanik
Der indische Weihrauchbaum wird ca. 6 Meter hoch. Seine Rinde ist papierärtig. Zur Harzgewinnung werden der Stamm und die Äste angeschnitten, wobei ein weißlicher, klebriger Milchsaft austritt. Dieser wird in der Sonne getrocknet und vom Baum abschabt. In Abhängigkeit der Größe eines Baumes kann pro Ernte bis maximal 1 kg Harz gewonnen werden.[1]
Inhaltsstoffe
Das Harz des indischen Weihrauchs enthält zwischen 5 und 9 % ätherische Öle sowie ca. 23 % Schleimstoffe (Polysaccharide , z.B. D-Galactose und D-Arabinose). Außerdem sind im Harz sogenannte Boswelliasäuren enthalten, die entzündungshemmende Eigenschaften besitzen.[1][2] Darüber hinaus werden dem Weihrauch immunmodulierende, antiproliferative, analgetische und antimikrobielle Eigenschaften zugeschrieben.[3]
Anwendungsgebiete
In der ayurvedischen und Unani-Medizin wird das Harz des indischen Weihrauchs u.a. bei Durchfall, Fieber, Verbrennungen, Wurmbefall, Haarausfall, Husten und Asthma, kardiovaskulären Erkrankungen und Hauterkrankungen eingesetzt.[2]
In Indien wird Weihrauch unterstützend u.a. bei folgenden Erkrankungen angewendet:
- Schmerzhafte Arthrose
- Chronische Polyarthritis
- Rheumatoide Arthritis
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
DIe Wirkung ist jedoch nicht durch kontrollierte klinische Studien belegt.
Alkoholextrakte werden von der European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP) zur Behandlung von Arthrose empfohlen.
Anwendungsformen
Weihrauch ist derzeit (2024) in Deutschland nicht als Arzneimittel zugelassen. Als Nahrungsergänzungsmittel ist es z.B. in Form von Kapseln und Tabletten erhältlich.
In anderen Ländern sind Fertigarzneimittel sowie Gele und Cremes erhältlich.[3]
Nebenwirkungen
Nach oraler Einnahme von indischem Weihrauch können gastrointestinale Beschwerden wie Durchfall, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Sodbrennen, Übelkeit und Erbrechen auftreten.
Seltener können auch allergische Reaktionen und Juckreiz bei der Anwendung von Weihrauchpräparaten auftreten.
Kontraindikationen
Aufgrund von unzureichender Daten ist die Anwendung bei Kindern, in der Schwangerschaft und der Stillzeit kontraindiziert.[2]
Wechselwirkungen
Eine Wechselwirkung von Inhaltsstoffen des Weihrauchs und Cytochrom-P450-Enzyme sowie P-Glykoprotein wird vermutet.[2]
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