VEGFR-Inhibitor
Synonym: VEGFR-Hemmer
Englisch: VEGFR inhibitors
Definition
VEGFR-Inhibitoren sind Arzneistoffe, die an den VEGF-Rezeptor (VEGFR) binden und dadurch die Angiogenese hemmen. Dabei kann es sich um Small molecules aus der Gruppe der Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI) oder monoklonale Antikörper handeln.
Hintergrund
VEGFR-Inhibitoren haben den gleichen Wirkansatz wie VEGF-Inhibitoren. Sie hemmen die vom VEGF-Rezeptor abhängige Signalkaskade. Teilweise werden die Begriffe auch synonym verwendet. VEGF-Inhibitoren binden jedoch an das Signalmolekül (VEGF), VEGFR-Inhibitoren dagegen direkt an den Rezeptor (VEGFR).
Biochemie
Die VEGFR-Familie besteht aus drei Rezeptortyrosinkinasen: VEGFR-1, VEGFR-2 und VEGFR-3. VEGFR-2, auch als fetale Leberkinase bekannt, ist für die Entwicklung vaskulärer Endothelzellen, VEGFR-3 für die Entwicklung lymphatischer Endothelzellen verantwortlich.
Die Bindung von VEGF an VEGF-Rezeptoren führt zu einer Dimerisierung der Rezeptoren. Dadurch wird eine ATP-Bindungsstelle exponiert, sodass ATP an den Rezeptor bindet. Das löst eine Transphosphorylierung der intrazellulär liegenden Tyrosinreste aus. An das entstehende Phosphotyrosin können Proteine mit SH2-Domäne binden, welche den nächsten Schritt der Signalkaskade anstoßen.
Wirkmechanimus
Die Unterbrechung der intrazellulären Signalkaskade löst eine Hemmung der Angiogenese aus, die für das weitere Tumorwachstum essentiell ist. Sie betrifft nicht die Tumorzellen selbst. Wenn die Blutversorgung des Tumors hinreichend eingeschränkt wird, kommt es zu einer Regression, die sich klinisch als Verkleinerung der Tumorlast bemerkbar macht.
Substanzen
Tyrosinkinaseinhibitoren
- Axitinib
- Fruquintinib
- Lenvatinib
- Lucitanib
- Motesanib
- Pazopanib
- Regorafenib
- Sorafenib
- Sunitinib
- Tivozanib
- Vatalanib
Einige der o.a. Wirkstoffe werden auch zu den Multikinase-Inhibitoren gerechnet, da sie auch andere Tyrosinkinasen hemmen.
Monoklonale Antikörper
Rekombinante Fusionsproteine
um diese Funktion zu nutzen.