Trifaroten
Handelsname: Aklief®, Selgamis®
Englisch: trifarotene
Definition
Chemie
Trifaroten ist eine polyaromatische, zwitterionische Verbindung. Es handelt sich um eine Aminosäure und einen Vertreter aus der Klasse der Terphenyle.
Die Summenformel lautet C29H33NO4; das Molekulargewicht beträgt 460 g/mol.
Wirkmechanismus
Trifaroten weist eine Retinoid-ähnliche Wirkung auf und wirkt agonistisch am Retinoidrezeptor gamma (RAR-γ). Über Aktivierung dieses Rezeptors wird die Expression von Retinoid-Zielgenen modifiziert, die auf Keratinozyten Einfluss nehmen.[1]
Pharmakokinetik
Die systemische Resorption ist bei der topischen Applikation gering. Die Plasmaproteinbindung beträgt 99,9 %.
Die Verstoffwechselung erfolgt vor allem über CYP2C9, CYP3A4 und CYP2C8. Eine Induktion oder Inhibition der Enzyme tritt nicht auf.[1]
Indikation
- Lokaltherapie der Akne vulgaris im Gesicht und Rumpf, wenn viele Komedonen, Papeln und Pusteln vorhanden sind.
Darreichungsform
Trifaroten ist als Creme verfügbar.
Dosierung
Trifaroten wird einmal täglich abends auf die betroffene Stelle dünn aufgetragen. Nach drei Monaten soll ein Arzt den Behandlungserfolg beurteilen.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
- Reizungen und Juckreiz an der Applikationsstelle
- Schmerzen, Trockenheit, Verfärbungen, Ausschlag und Schwellungen an der Applikationsstelle
- Sonnenbrand
- Hautreizung, Akne, Allergische Dermatitis, Erythem
- asteatotisches Ekzem, seborrhoische Dermatitis, brennendes Gefühl auf der Haut, Hautfissuren, Hyperpigmentierung
- Cheilitis[1]
Besondere Hinweise
- Bei Auftreten von Erythemen, Trockenheit und Abschuppungen kann vor der Anwendung des Arzneimittels eine Feuchtigkeitscreme angewandt werden.
- Da die orale Gabe von Retinoiden embryotoxisch wirkt, ist auch deren topische Gabe in der Schwangerschaft als Vorsichtsmaßnahme kontraindiziert. Tritt unter der Therapie eine Schwangerschaft auf, muss die Therapie abgebrochen werden.
Wechselwirkungen
Es wurden keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen mit anderen Arzneistoffen entdeckt. Die Untersuchungen beschränkten sich auf die topische Anwendung.
Es können jedoch Interaktionen bei der Verwendung anderer topischer Arzneimittel für die Aknetherapie oder Kosmetika auftreten, wenn diese eine reizende, austrocknende oder abschuppende Wirkung aufweisen.
Kontraindikationen
- Schwangerschaft
- Frauen, die eine Schwangerschaft planen
- Überempfindlichkeit gegen den Arzneistoff
Nutzenbewertung
Nach Einschätzung des IQWiG bietet Trifaroten keinen Zusatznutzen.[2] Der endgültige Beschluss des G-BA steht derzeit (2020) noch aus.
Zulassung
Die Zulassung in Deutschland erfolgte im April 2020. Der Arzneistoff ist verschreibungspflichtig.
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Fachinfo Selgamis 50 Mikrogramm/g Creme, gelbe liste online, aufgerufen am 17.11.2020
- ↑ Trifaroten (Acne vulgaris) - Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V, Stand vom November 2020, aufgerufen am 17.11.2020
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