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Symmetrical drug related intertriginous and flexural exanthema

Synonyme: SDRIFE, Pavian-Syndrom, Baboon-Syndrom
Englisch: baboon syndrome

1. Definition

Das Symmetrical drug-related intertriginous and flexural exanthema, kurz SDRIFE, ist ein makulopapulöses, erythematöses Arzneimittelexanthem, das typischerweise im Gesäßbereich und in den Hautfalten in einer symmetrischen Verteilung auftritt. Aufgrund des klinischen Bildes, das an ein Paviangesäß erinnert, wird es in der medizinischen Umgangssprache es auch als Baboon-Syndrom bezeichnet.

2. Epidemiologie

Männer sollen häufiger als Frauen von SDRIFE betroffen sein.

3. Auslöser

Es handelt sich um eine besondere Form einer durch Arzneistoffe ausgelösten Typ-IV-Allergie (Spättyp). Es wurden aber auch Fälle beschrieben, bei denen (scheinbar) keine Sensibilisierung erfolgte. Warum sich das Exanthem mit typischer Lokalisation ausprägt, ist bisher (2024) nicht geklärt. Als Auslöser wurden bisher beschrieben:

4. Symptome

Die Hautveränderungen entwickeln sich beim SDRIFE typischerweise innerhalb weniger Stunden bis Tage nach Gabe des auslösenden Arzneimittels. Es handelt sich um oft tiefrote Flecken oder Plaques mit symmetrischer, beugeseitiger und intertriginöser Lokalisation in folgenden Regionen:

5. Diagnostik

Die Diagnose wird klinisch gestellt. Als diagnostische Kriterien für ein SDRIFE gelten:[1]

  • Exposition gegenüber einem einmalig oder wiederholt systemisch verabreichten Arzneimittel
  • scharf abgegrenztes Erythem im Gesäßbereich und/oder V-förmiges Erythem im Leisten-/Perigenitalbereich
  • Beteiligung von mindestens einer anderen intertriginösen/beugeseitigen Stelle
  • symmetrische Anordnung
  • keine systemischen Symptome

Der Patch-Test führt bei etwa 50 % der Patienten zu einer positiven Reaktion. Eine histologische Bestätigung ist nicht zwingend erforderlich.

6. Therapie

Bei Verdacht auf ein SDRIFE sollte das Arzneimittel, wenn möglich, sofort abgesetzt werden. Je nach Schwere stellt das SDRIFE eine Kontraindikation für die weitere Anwendung dar und es muss eine lebenslange strikte Karenz eingehalten werden. Der Patient muss einen Allergiepass erhalten. Das therapeutische Vorgehen entspricht ansonsten den Maßgaben wie bei Allergien durch andere Auslöser. Glukokortikoide können topisch und systemisch angewendet werden. Zusätzlich können Antihistaminika verabreicht werden.

siehe auch: Allergie, Arzneimittelallergie

7. Prognose

Die Hautveränderungen bilden sich nach Absetzen des Auslösers und entsprechender Therapie zurück.

8. Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 Orioni G et al. Symmetrical cutaneous rash in two women. Clin Case Rep. 2024 - mit Abb.
  2. Lima Miranda O et al. Symmetrical Drug-related Intertriginous and Flexural Exanthema (Baboon Syndrome). Eur J Case Rep Intern Med. 2021 - mit Abb.
  3. Alpagat G et al. Amoxicillin/Clavulanic Acid-Induced Symmetric Drug-Related Intertrigious and Flexural Exanthema. Cureus. 2023 - mit Abb.

9. Weblinks

Stichworte: Allergie, Nebenwirkung
Fachgebiete: Arzneimittel, Dermatologie

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Dr. med. Helmut Hentschel
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Letzter Edit:
02.05.2024, 12:21
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