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Sensibilisierung

1. Definition

Sensibilisierung bezeichnet in der Immunologie den Vorgang der Immunisierung eines Organismus durch ein spezielles Antigen. Dieses Antigen ruft in Folge dieser Sensibilisierung eine akute Immunantwort hervor.

In der Psychologie bezeichnet Sensibilisierung (Synonym: Sensitivierung) eine immer stärker werdende Reaktion auf einen bestimmten Reiz. Ihr Gegenteil ist die Habituation.

2. Hintergrund

Der Mensch ist tagtäglich Hunderten bis Tausenden verschiedener Antigene ausgesetzt. Diese nimmt er z.B. über die Nahrung oder die Atemluft auf. Der Grund, warum manche Menschen auf ein bestimmtes Antigen mit einer heftigen Immunantwort reagieren und manche nicht, ist bis heute nicht ausreichend geklärt. Fakt ist aber, dass meist nur geringe Mengen eines Antigens ausreichen, um bei bestimmten Personen die Produktion von IgE-Antikörpern zu fördern.

Oftmals spielen Enzyme eine wichtige Rolle bei der Auslösung von Allergien, allerdings gibt es unter den Allergie auslösenden Stoffen z.B. auch Enzyminhibitoren, was eine alleinige Beteiligung von Enzymen an Allergien von vornherein ausschließt.

3. Beteiligte Zelltypen und molekularer Ablauf

Nach Kontakt des Immunsystems mit einem Antigen können 2 parallel ablaufende Mechanismen beobachtet werden:

Die Bildung von T-Helferzellen und die Ausschüttung von Interleukinen ist ein sich selbst verstärkender Mechanismus und findet unter der Haut, im Darmtrakt und in den Atemwegen statt, dort wo natürlicherweise die Abwehr gegen Parasiten durch IgE stattfindet.

4. Rolle der Zytokine und anderer Signale

Folgende Interleukine fördern die Bildung von T-Helferzellen Typ 2:

Dagegen fördern

sowie Gamma-Interferon die Bildung von T-Helferzellen Typ 1, welche durch weitere Produktion von IFN-γ die Produktion von TH2 Zellen hemmen.

IL-4 und IL-13 stellen die initialen Signale dar, welche den Isotypenwechsel der B-Zellen auf IgE stimulieren. Dies geschieht durch die Aktivierung der Enzyme JAK1 und JAK3 welche die Transkriptionsregulation u.a. der B-Zellen beeinflussen.

5. Verstärkung der IgE-Reaktion

Einmal in Gang gesetzt, können nun die Mastzellen ebenfalls in die Reaktion eingreifen. Diese exprimieren FcεRI und werden in Folge der Quervernetzung von IgE, welches an diese Rezeptoren gebunden ist aktiviert.

Die Reaktionsstärke der Mastzellen ist von der Menge des Antigens abhängig, welches auf ihrer Oberfläche angedockt hat und das IgE vernetzt.

Innerhalb sehr kurzer Zeit beginnen die Mastzellen mit der Degranulation d.h. mit der Ausschüttung von Mediatoren (u.a. Histamin, IL-4, IL-5 u.a.), welche eine sofortige Reaktion des umliegenden Gewebes provozieren und die Differenzierung von T-Helferzellen des Typs 2 weiter aufrechterhalten.

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