Sertindol
Handelsname: Serdolect®
Synonym: 1-[2-[4-[5-Chlor-1-(4-fluorphenyl)indol-3-yl]piperidin-1-yl]ethyl]imidazolidin-2-on
Englisch: sertindole
Definition
Sertindol ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der atypischen Neuroleptika und war lange Zeit als Medikament zur pharmakologischen Therapie der Schizophrenie zugelassen.
Aufgrund seiner EKG-verändernden Wirkung wurde es Ende der 1990er Jahre wieder vom Markt genommen. Seit 2006 wird es wieder angewendet, wenn der Patient auf vergleichbare Wirkstoffe nicht anspricht.
Chemie
Es handelt um eine aromatische Kohlenwasserstoffverbindung, die bei Zimmertemperatur im festen Aggregatzustand vorliegt. Der Schmelzpunkt von Sertindol liegt bei im Temperaturbereich von 155 – 165 °C. Die chemische Summenformel des Neuroleptikums lautet:
- C24H26ClFN4O
Anwendung
Sertindol wird oral in Form von Filmtabletten appliziert.
Anwendungsgebiete
Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis.
Wirkungsmechanismus
Sertindol wirkt als Arzneimittel der atypischen Neuroleptika im Bereich der mesolimbischen Hirnareale und hemmt dort die überaktive Wirkung von Dopamin an den Synapsen. Die Dopaminwirkung in anderen Hirnarealen bleibt weitestgehend unberührt. Sertindol wirkt außerdem als Antagonist der Neurotransmitter Noradrenalin und Serotonin. Dyskinesien kommen relativ selten vor.
Nebenwirkungen
- Schnupfen
- Ödeme
- Hypotonie
- Hämaturie
- Ejakulationsstörungen
- Tachykardie
- Verwirrtheit
- EKG-Veränderungen (Verlängerung des QT-Intervalls)
Wechselwirkungen
- Leberinsuffizienz
- Herzrhythmusstörungen
- Herzmuskelschwäche
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
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