Schwermetallvergiftung
Definition
Eine Schwermetallvergiftung ist eine Vergiftung, die durch die Aufnahme von Schwermetallen wie Blei, Cadmium, Quecksilber, Thallium oder Polonium entsteht.
Hintergrund
Der Begriff "Schwermetall" ist in der Chemie nicht eindeutig definiert. In der Regel werden dazu alle Nichtedelmetalle mit einer Dichte von mehr als 5 g/cm³ gezählt. Unter diesen Schwermetallen befinden sich einige Metalle, die in geringen Mengen als Spurenelemente für den Menschen essentiell sind, wie z.B. Eisen oder Kupfer.
Beispiele
Zu den Schwermetallvergiftungen zählen u.a.:
- Bleivergiftung
- Kupfervergiftung
- Eisenvergiftung
- Quecksilbervergiftung
- Cadmiumvergiftung
- Thalliumvergiftung
- Poloniumvergiftung
- Plutoniumvergiftung
Arsen ist zwar ein Halbmetall, die Arsenvergiftung kann im weiteren Sinn aber auch zu den Schwermetallvergiftungen gezählt werden.
Toxikologie
Der Pathomechanismus von Schwermetallvergiftungen ist abhängig vom auslösenden Agens. Für die toxische Wirkung von Schwermetallen ist aber in vielen Fällen ihre Fähigkeit zur Komplexbildung mit Proteinen verantwortlich. Schwermetalle reagieren mit funktionellen Gruppen wie -SH, -OH, -COOH oder NH2 und beeinträchtigen so die Funktion vieler Proteine. Darüber hinaus können sie andere Kationen aus dem katalytischen Zentrum von Enzymen verdrängen.
Symptome
Die Symptome einer Schwermetallvergiftung können - abhängig vom verantwortlichen Metall - stark variieren, da viele Schwermetalle eine unterschiedliche, für sie jeweils charakteristische Organotropie aufweisen. Diese Organotropie bestimmt in der Regel das Krankheitsbild. Thallium reichert sich beispielsweise im Erregungsbildungssystem des Herzens an und führt so zu Herzrhythmusstörungen. Eisen lagert sich in Niere und Leber ab und verursacht hier Organschäden.
Therapie
Bei Therapie von Schwermetallvergiftungen stehen Chelatbildner (z.B. Deferoxamin) im Vordergrund, die Schwermetallionen binden und dann gemeinsam mit ihnen vom Körper eliminiert werden.
um diese Funktion zu nutzen.