Chemisches Symbol: Tl
Englisch: thallium
Thallium ist ein Metall und Element der 3. Hauptgruppe (Borgruppe) mit der Ordnungszahl 81.
Weit verbreitet, z. B. in sulfidischen Erzen, jedoch meist in niedriger Konzentration.
Thallium wurde 1861 von Crookes entdeckt und von Lamy 1862 aus Bleischlamm isoliert. In den 1920er Jahren wurde es als Haarentfernungs- und Rattenmittel verwendet.
Thallium ist ein Schwermetall, das äußerlich dem Blei ähnelt.
Thallium färbt Flammen grün (thallos, griech. = grüner Zweig).
Früher als Rodentizid (in vielen Ländern verboten), zur Herstellung von Spezialgläsern, in Hochtemperatursupraleitern, das radioaktive Isotop 201Tl für die Myokardszintigraphie; ebenfalls früher als orales Depilatorium.
Lösliche Thalliumverbindungen sind hochgiftig. Die Resorption von Thallium(I)-Salzen aus dem Gastrointestinaltrakt erfolgt nahezu vollständig. Da Thallium(I)-ionen praktisch den selben Ionenradius wie Kaliumionen haben, gelangen sie über Kaliumtransporter in die Zellen. Thallium hemmt die Aktivität verschiedener Enzymysteme. Zeitlich abgestuft (über einige Wochen) treten u. a. folgende Vergiftungserscheinungen auf:
siehe auch: Thalliumvergiftung
Die biologische Halbwertszeit von Thallium beträgt 30 Tage, da es einem enterohepatischen Kreislauf unterliegt. Dieser lässt sich durch Gabe von Berliner Blau (Eisen(III)-hexacyanoferrat(II)) unterbrechen. Berliner Blau wird enteral nicht resorbiert. Es bindet Thalliumionen (noch nicht resorbiertes sowie biliär in das Darmlumen sezerniertes Thallium) in einem unlöslichen, nicht resorbierbaren Komplex, der über den Faeces ausgeschieden wird. Somit verringert sich die biologische Halbwertszeit erheblich.
Des Weiteren kann Thallium eine toxische Optikusneuropathie hervorrufen.
Fachgebiete: Chemie, Toxikologie
Diese Seite wurde zuletzt am 21. Mai 2021 um 10:50 Uhr bearbeitet.
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