Kupfervergiftung
Synonyme: Kuprismus, Cu-Intoxikation
Englisch: copper poisoning
Definition
Als Kupfervergiftung wird eine übermäßige Aufnahme von Kupfersalzen (Kupfersulfat, Kupferacetat = Grünspan) über den Verdauungstrakt bezeichnet.
ICD-10-Code: T56.4
Hintergrund
Der Gesamtgehalt des menschlichen Körpers an Kupfer beträgt 100-150 mg. Die tägliche Aufnahme sollte ca. 2 mg nicht überschreiten. Durch Einatmen von metallischem Kupfer kommt es zum Gießerfieber (Metallfieber). Durch längere Kupferstaubexposition in der Industrie kommt es zur Ausbildung eines Kupfersaumes am Zahnfleisch. Haut, Haare sowie Zähne nehmen eine grünliche Farbe an. Eventuell kann es auch zu Nasenscheidewand- und Hornhautgeschwüren kommen. Eine übermäßige Kupferaufnahme kann zum Beispiel über das Trinkwasser, kupferhaltiges Kochgeschirr oder Umweltfaktoren verursacht werden.
Symptome
- örtliche Verätzungen
- Erbrechen (von blaugrüner Farbe oder Hämatemesis)
- Magen-Darmkoliken
- Teerstuhl
- Hypotonie
- Ikterus
- wässrig-blutige Diarrhoe
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Abgeschlagenheit
- evtl Erweiterung der Pupille
- Lähmungen
Langzeitschäden
- Leber- und Nierenzellschädigung
- Hämolyse
- Hämoglobinurie
- Arthritis
- Atemwegsinfektionen
- Entzündungen der Prostata
- Depression/Manie
- Persönlichkeitsveränderungen
- Gedächtnisstörungen
Zur schnelleren Kupferausscheidung durch erhöhte Kupferbelastungen kann die Einnahme von größeren Mengen von Vitamin B6, Mangan, Zink und alpha-Liponsäure hilfreich sein. Bei akuter Vergiftung wird Dimercaprol eingesetzt.